Hier gibt es jede Woche interessante Zahlen, historische Einordnungen und nerdiges Angeberwissen aus dem Statistik-Dschungel zum aktuellen Spieltag und generell zur Saison 2023/24 der easyCredit BBL. In dieser Ausgabe schauen wir speziell auf die Leistungen unserer Spieler im November.
Autor: Johnny Dinsel
Die heißesten Spieler der Liga: US-Guards dominieren

Um hier in dieser Kategorie aufgeführt zu werden, muss ein Spieler mindestens drei Partien im November absolviert haben. Der Topscorer der bisherigen Spielzeit, Jhivvan Jackson von den Tigers Tübingen, ist für seine Verhältnisse etwas abgekühlt (17,5 PPG im November). Dafür dominierten an seiner Stelle im November fünf Guards aus den USA. Auf dem ersten Platz liegt mit 22,0 Punkten im Schnitt Tommy Kuhse (RASTA Vechta), der seine überragende Form konservieren konnte und im November nicht nur der heißeste Spieler der Liga war, sondern auch der Effektivste! Dicht dahinter folgt Otis Livingston II, der sich bei den Würzburg Baskets als erste Option im Angriff etabliert hat. Auf dem dritten und vierten Platz befindet sich das wohl stärkste Bank-Duo unserer Liga: Trey Woodbury und Zach Copeland liefern von der Bank viel Scoring und haben einen großen Anteil daran, dass sich die neuformierten Bamberg Baskets im November im Aufwärtstrend befanden. DeAndre Lansdowne rundet das Quintett ab und führte seine NINERS Chemnitz ungeschlagen durch den November. Dabei übernahm der amerikanische Combo Guard immer mehr Aufgaben im Aufbau und setzte seine Mitspieler in Szene.
Statistiken im November:
1. Tommy Kuhse (Vechta): 22,0 PPG, 6,8 APG, 4,8 RPG = Effektivitätswert von 23,8
2. Otis Livingston II (Würzburg): 19,8 PPG, 5,3 APG, 3,2 RPG = Effektivitätswert von 22,8
3. Trey Woodbury (Bamberg): 19,2 PPG, 2,8 APG, 3,4 RPG = Effektivitätswert von 17,6
4. Zach Copeland (Bamberg): 19,0 PPG, 3,4 APG, 3,0 RPG = Effektivitätswert von 18,8
5. DeAndre Lansdowne (Chemnitz): 19,0 PPG, 6,0 APG, 4,2 RPG = Effektivitätswert von 19,0
Unsere Weltmeister
Die drei Weltmeister, die für den FC Bayern München Basketball auflaufen, erlebten einen durchwachsenen November. Unter anderem mussten die Münchener zwei Auswärtsniederlagen in Bonn und Braunschweig einstecken. Dabei legten Niels Giffey, Andreas Obst und Isaac Bonga schwächere Zahlen auf als noch im Oktober. Aus Verletzungsgründen absolvierte Obst auch nur zwei Partien. Im Dezember stehen für die Münchener richtungsweisende Partien in Liga und Pokal an (u.a. gegen Berlin, Bonn, Ulm). Trainer Pablo Laso wird darauf hoffen, dass die drei Weltmeister wieder an ihre WM-Form anknüpfen können.
Statistiken im November:
Niels Giffey: 21:13 MPG, 4,0 PPG, 38,5 FG%, 2,3 RPG, 0,5 APG
Isaac Bonga: 14:05 MPG, 4,8 PPG, 40,0 FG%, 3,3 RPG, 1,0 APG
Andreas Obst: 22:13 MPG, 9,0 PPG, 46;7 FG%, 1,0 RPG, 0,5 APG
Auch Weltmeister Johannes Thiemann (ALBA BERLIN) nahm im November nur eingeschränkt Einfluss, denn der 29-Jährige erhielt aufgrund der Dreifachbelastung (Liga, Pokal, EuroLeague) einige Pausen. Wenn Thiemann für die Berliner Mannschaft auf dem Feld stand, war der Berliner Kapitän allerdings absoluter Führungsspieler. Das unterstrichen seine 29 Punkte (neuer Karrierebestwert!) in der Partie gegen Ludwigsburg, auch wenn er die Niederlage nicht verhindern konnte. Im Dezember erwarten die Berliner einige wichtige Spiele (u.a. gegen München, Pokalviertelfinale in Weißenfels, Chemnitz). Voraussichtlich wird Trainer Israel Gonzalez dabei nicht auf Johannes Thiemann verzichten können, der übrigens über die bisherige Saison gesehen hinter Kevin Yebo der zweiteffektivste deutsche Spieler der Liga ist (Effektivitätswert von 16,6) .
Statistiken im November:
Johannes Thiemann: 21:33 MPG, 19,5 PPG, 59,1 FG%, 4,0 RPG, 2,0 APG

Die deutschen Spieler: Jallow überragt
Im Gegensatz zu den ligaweit heißesten Spielern des Monats, dominieren auf den deutschen Positionen vor allem die großen Spieler was die Effizienz und Punkteausbeute im November angeht. Unten sind die fünf effektivsten deutschen Spieler des Monats aufgelistet (mindestens drei Partien absolviert). Angeführt wird diese Liste von Karim Jallow, der weiterhin auf dem Weg ist die statistisch beste Saison seiner Karriere zu spielen. Jallow hat sich zum Topscorer des deutschen Meisters ratiopharm ulm aufgeschwungen, wobei sein Dreier im November traumwandlerisch fiel (66,7 Prozent).

Auf den Plätzen zwei und fünf stehen mit Kevin Yebo und Jonas Richter zwei Spieler der NINERS Chemnitz, die mit wettbewerbsübergreifend 15 Siegen nicht mehr weit entfernt von der Siegesserie der Telekom Baskets Bonn von 18 Spielen aus der vergangenen Saison sind. Neben ihren offensiven Qualitäten helfen Yebo und Richter vor allem durch ihre defensive Fähigkeit, auch kleine Gegenspieler vor sich halten zu können. Dies ist einer der Gründe, warum Chemnitz mit nur 75,1 Punkten im Schnitt die zweitwenigsten der Liga erlaubt. Zwischen diesen beiden Big Men rangieren noch Martin Breunig und Filip Stanic auf der Liste der effektivsten deutschen Spieler im November. Breunig verhalf dem SYNTAINICS MBC im November zu den ersten drei Saisonsiegen, auch wenn dieser Lauf zuletzt von den Würzburg Baskets gestoppt wurde. Dabei zeigte sich der 31-Jährige im vergangenen Monat sehr sicher aus dem Feld (85,2 Prozent). Die starken Leistungen von Filip Stanic veranlassten seinen Trainer Oren Amiel, ihn in die erste Fünf zu setzen. Der 25-Jährige gilt als Kante unter den Brettern und griff sich im November im Schnitt 3,2 Offensivrebounds.
Statistiken im November:
1. Karim Jallow (Ulm): 27:33 MPG, 18,3 PPG, 69,0 FG%, 5,0 RPG, 1,3 APG, 19,8 Effektivität
2. Kevin Yebo (Chemnitz): 17:25 MPG, 15,3 PPG, 85,7 FG%, 5,7 RPG, 1,7 APG, 18,0 Effektivität
3. Martin Breunig (Weißenfels): 25:50 MPG, 12,5 PPG, 85,2 FG%, 6,0 RPG, 1,3 APG, 16,8 Effektivität
4. Filip Stanic (Bamberg): 22:58 MPG, 12,4 PPG, 60,0 FG%, 5,8 RPG, 1,4 APG, 13,4 Effektivität
5. Jonas Richter (Chemnitz): 23:14 MPG, 10,3 PPG, 65,4 FG%, 4,5 RPG, 0,8 APG, 13,3 Effektivität
Dauerbrenner im November
Die unten aufgeführten Spieler spulten im November durchschnittlich die meisten Minuten in der easyCredit BBL ab (mindestens drei Spiele absolviert). Insbesondere Aher Uguak von den NINERS Chemnitz verpasste nur wenige Minuten auf dem Spielfeld. Interessanterweise ist mit DeAndre Lansdowne ein Teamkollege auf dieser Liste zu finden und auch die Würzburg Baskets stellen mit Javon Bess und Isaiah Washington zwei Spieler. Denn im November spielten sowohl Chemnitz als auch Würzburg weitestgehend mit einer Achterrotation. Außerdem belegt der beste Offensivspieler der vergangenen Saison, DeWayne Russell (EWE Baskets Oldenburg), den dritten Platz auf der Liste der Dauerbrenner. Der Grund ist schnell gefunden: Russell ist unersetzlich für die Oldenburger Offensive.
Statistiken im November:
1. Aher Uguak (Chemnitz): 34:51 MPG über vier Partien
2. Javon Bess (Würzburg): 34:12 MPG über vier Partien
3. DeWayne Russell (Oldenburg): 34:10 MPG über vier Partien
4. DeAndre Lansdowne (Chemnitz): 32:38 MPG über vier Partien
5. Isaiah Washington (Würzburg): 31:39 MPG über drei Partien