Status quo: Sowohl die EWE Baskets Oldenburg als auch ALBA BERLIN hatten zuletzt Verletzungssorgen: Bei Berlin allerdings kehrten Louis Olinde, Matt Thomas und Sterling Brown für das Pokal-Viertelfinale zurück, bei Oldenburg werden die fehlenden Spieler mehrheitlich noch länger ausfallen (Alen Pjanic, Deane Williams und Brekkott Chapman). Bei Kapitän Max DiLeo hoffen die Niedersachsen auf eine rasche Rückkehr, unter der Woche konnte immerhin Charles Manning Jr. in der Champions League wieder mitwirken. Dass auf den nachverpflichteten Guard Geno Crandall noch ein weiterer Spieler folgt, ist mit Blick auf die Lücken auf der Vier nicht ausgeschlossen.
Die besondere Brisanz: Wie unterschiedlich sieht bei diesem Klassiker der jüngeren Ligageschichte die Tankanzeige der beiden Teams aus? Seit dem 30. November hatte Berlin fünf Spiele, vier davon in der EuroLeague (am Donnerstag unterlagen die Albatrosse bei Roter Stern Belgrad mit 71:85), dazu die Do-or-die-Partie im Pokal in Weißenfels. Und Oldenburg im gleichen Zeitraum? Ein Ligaheimspiel am 3. Dezember gegen Chemnitz und zehn Tage später am Mittwoch dieser Woche die erfolgreiche Heimpartie gegen Pinar Karsiyaka (97:88).
Duell im Fokus: Das beste Einser-Duo gegen das jüngste? Könnte dazu kommen! DeWayne Russell und der zuletzt verletzte Charles Manning Jr. (der gegen Pinar Karsiyaka auf 17 Minuten kam) sind ligaweit das Aufbau-Duo mit dem höchsten statistischen Output. Und nach dem Abgang von Maodo Lo, Tamir Blatt und Jaleen Smith leiten in Berlin Matteo Spagnolo (20 Jahre) und Ziga Samar (22) das Spiel. Da das aber nicht immer gut klappt, springt Flügelspieler Malte Delow (22) gelegentlich als Point Guard ein, dazu testete Israel Gonzalez auch schon Formationen, in denen Sterling Brown den Ball brachte. Berechtigte Frage: Wird das Experiment mit zwei jungen Aufbauspielern durchgezogen oder hält Berlin die Augen offen nach einem erfahrenen Einser, damit doch mal nachverpflichtet wird in der Hauptstadt?
Zahlen, bitte: Die Oldenburger werden sich etwas einfallen lassen müssen, um den offensiven Motor der Gäste ins Stottern zu bringen. Mit durchschnittlich 93,7 Punkten pro Partie ist ALBA aktuell das erfolgreichste Team der easyCredit BBL, Oldenburg rangiert mit 84,3 Zählern auf dem 14. Rang. Unter der Woche zündeten die EWE Baskets allerdings den offensiven Turbo, als sie 97 Punkte gegen Pinar Karsiyaka erzielten – satte 63 kamen dabei übrigens von deutschen Spielern (Len Schoormann 18, Norris Agbakoko 17, Kenny Ogbe 14, Lukas Wank 14)
Die ewige Bilanz: Es ist das 78. Duell und es steht 55:22 für Berlin. Seit 2006 trafen die beiden Klubs sechsmal in den Playoffs aufeinander, dazu 2020 im Pokalfinale und in der K.o.-Runde des Finalturnieres – und immer gewann Berlin! Zuhause gab es für die EWE Baskets gegen ALBA zuletzt in acht Spielen sieben Niederlagen – nur am 2. Februar 2020 gelang ein 93:88. Oldenburger Topscorer damals: Rickey Paulding (28 Punkte).
Meilensteine: Louis Olinde (Berlin) fehlt noch ein Offensiv-Rebound bis 200, Max DiLeo (Oldenburg) benötigt noch fünf Assists bis 250.
Rekordverdächtig: Schaffen es die Oldenburger, in dieser Saison in jedem Heimspiel in der easyCredit BBL eine ausverkaufte EWE Arena zu vermelden? Die Partie gegen Berlin ist jedenfalls der sechste Auftritt vor heimischer Kulisse, und zum sechsten Mal werden 6.200 Zuschauer dabei sein.
Am Rande der Bande: In der EuroLeague traten die Berliner am Donnerstag ohne Khalifa Koumadje und Ziga Samar an.
Im Blick des Bundestrainers: Wer stoppt Berlins Weltmeister Johannes Thiemann? Dies ist wohl die entscheidende Frage für Pedro Calles. Erstes Problem dabei ist, dass Oldenburgs Headcoach seine beiden Power Forwards Deane Williams und Brekkott Chapman verletzt fehlten. Bliebe das so, stünden in den Centern Ebuka Izundu (2,08 Meter) und Norris Agbakoko (2,17) nur noch zwei Rotationsspieler zur Verfügung, die länger als zwei Meter sind. Und diese beiden müssen sich ja auch um die Berliner Center kümmern. Bliebe Small Ball als Option, um damit das 2,06 Meter große Kraftpaket J.T. im Lowpost von einem Außenspieler wie Lukas Wank oder Kenny Ogbe (beide 1,98) verteidigen zu lassen. Richtig ratsam erscheint das aber nicht, denn Thiemann ist aktuell mehr als gut drauf. Im Pokalviertelfinale war er Topscorer mit 17 Punkten in 24 Minuten, zog dabei elf Fouls und bekam 16 Freiwürfe zugesprochen. Im letzten Ligaspiel in Ludwigsburg lieferte er 29 Punkte, kurz danach 31 Zähler gegen Efes Istanbul (die statistisch zweitstärkste Leistung eines deutschen Spielers in der EuroLeague). Der Umbruch in Berlin auf der Vier nach dem Abschied von Luke Sikma klappt so gut, weil Thiemann weiter MVP-Form zeigt und Tim Schneider in die Rolle hineinwächst, die Thiemann früher hinter Sikma gespielt hat.
Alte Bekannte: Kenny Ogbe hat nach seiner Collegezeit seine Profikarriere zwischen 2018 und 2020 in Berlin begonnen.
Bewegte Bilder: Basti Doreth hat sich für „Bastis Corner“ vor Kurzem mit Johannes Thiemann unterhalten:
Es ist alles Gold, was glänzt: Als der FC Bayern München am 2. Oktober in Oldenburg auflief, da begrüßten die Fans der EWE Baskets Oldenburg die Gästespieler Andi Obst und Isaac Bonga mit lang anhaltendem Applaus (Niels Giffey war an diesem Tag nicht mit dabei). Ähnliches dürfte Berlins Johannes Thiemann an diesem Sonntag erwarten, denn die Zuschauer in Oldenburg haben ein ganz besonderes Gespür für: Basketball-Weltmeister!
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird ab 14:15 Uhr live bei Dyn übertragen, Christoph Knieper kommentiert das Spiel. Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn Plattform und im Anschluss über die Dyn Social-Media-Kanäle frei empfangbar sein werden. Dyn ist seit Anfang August über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.
