Am Rande der Bande: Heidelbergs Joonas Iisalo und Bayreuths Lars Masell sind die beiden Headcoaches der Liga, die in der vergangenen Saison in der deutschen Beletage andernorts noch als Assistant Coaches gearbeitet haben: Iisalo unter seinem Bruder Tuomas in Bonn, Masell unter John Patrick in Ludwigsburg. Nun sind die beide das erste Mal in Deutschland als Cheftrainer verantwortlich. Ja, auch Crailsheims Nikola Markovic und Hamburgs Benka Barloschky waren vergangene Saison noch in der Assistenzrolle – aber auch zu Beginn der laufenden Spielzeit noch, ehe sie für entlassene Headcoaches eingesprungen sind.
Status Quo: Derweil haben es Iisalo und Masell gerade nicht einfach. Nach der zweiten, zweistelligen Heimniederlage in Serie, das ausgerechnet im Franken-Derby gegen die Würzburg Baskets mit 83:99, rutschten die Bayreuther auf einen Abstiegsrang ab. Zum sechsten Mal in dieser Saison kassierten die Oberfranken über 90 Punkte.
Mit einer Bilanz von 4-10 stehen die Heidelberger nur knapp vor Bayreuth (3-11) auf dem 15. Platz, die Abstiegsränge sind nach der fünften Niederlage in Serie näher gekommen als die Playoff-Plätze, zu denen die Iisalo-Truppe zu Saisonbeginn Anschluss gehalten hatte. Zuletzt zogen die Heidelberger mit 93:102 bei den HAKRO Merlins Crailsheim den Kürzeren. In drei jener fünf Niederlagen kassierten die Academics mehr als 90 Zähler.

Am Rande der Bande, die Zweite: Nach dem Ausfall von Niklas Würzner haben die Heidelberger einen deutschen Point Guard mit der Erfahrung von zehn A-Länderspielen gefunden. Bennet Hundt unterschreibt gar einen Vertrag bis Juni 2024. Hundt war bislang für die EWE Baskets Oldenburg aktiv und erhielt dort nur eine Einsatzzeit von knapp neun Minuten pro Partie. „Bennet wird uns sofort viel Energie, Wettbewerb und Vorteile im Aufbauspiel bringen. In der aktuellen Situation ist es wirklich wichtig, dass er in Oldenburg schon ein ähnliches System gespielt hat“, glaubt Joonas Iisalo.
Duell im Fokus: „Gerade wenn Eric Washington auf der Bank sitzt, wird uns Bennet helfen können“, führt Iisalo aus – was Washington mit 31:26 Minuten pro Spiel aber bislang selten tut. Nicht nur bei Heidelberg, auch bei Bayreuth ist der Point Guard der Anführer und Topscorer des Teams. Doch sowohl Eric Washington als auch Brandon Childress traten zuletzt nicht so konstant auf. Zuletzt kam Entlastung vom Flügel: Tim Coleman avancierte in den vergangenen beiden Spielen zum Heidelberger Topscorer, der Forward präsentiert sich auch reboundstark: Durchschnittlich 17,0 Zähler und 6,3 Rebounds legt er seit Weihnachten auf. Sargiunas selbst lässt zwar etwas an Konstanz vermissen, dafür zeigt der Litauer immer wieder seine Vielseitigkeit, wie gegen Würzburg: 20 Punkte, sieben Rebounds, fünf Assists und drei Steals standen für ihn im Boxscore – außer der Punkteausbeute allesamt Saisonbestwerte!
Zahlen, bitte: Dass die Verteidigung bei beiden Teams eine Problemstelle ist, sieht man anhand der gegnerischen Wurfquoten. Nur Crailsheim (49,4 FG%) lässt eine höhere Quote zu als Bayreuth (49,0 FG%) und Heidelberg (48,8 FG%).
Die ewige Bilanz: Von vier Duellen in der deutschen Beletage seit 1983/84 haben beide Teams jeweils zwei Partien gewonnen, beide je einmal zuhause und einmal auswärts.
Alte Bekannte:Heidelbergs Lukas Herzog und Bayreuths Headcoach Lars Masell arbeiteten in der vergangenen in Ludwigsburg zusammen. Bayreuths Kay Bruhnke und Heidelbergs Felix Edwardsson waren zusammen im Bamberger Nachwuchsprogramm aktiv und spielten dort unter anderem in der ProA für Baunach zusammen. Heidelbergs Max Ugrai und Bayreuths Nat Diallo trugen in der Saison 2019/20 das Ulmer Trikot, jedoch nur vereinzelt in Kurzeinsätzen. Heidelbergs Akeem Vargas und Bayreuths Kresimir Nikic waren 2017/18 Teamkollegen in Berlin.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Sonntag ab 14.45 Uhr live bei MAGENTA SPORT übertragen, Michael Körner kommentiert. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
Aktuelle Wettquoten: MLP Academics Heidelberg vs. medi bayreuth hier auf sportwetten.de.