Das deutsche EuroLeague-Derby München – Berlin setzt am Freitag den Schlusspunkt unter die Europapokalwoche. Beide Teams stehen sich in dieser Saison schon zum fünften Mal gegenüber.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 19:00: Hapoel Tel Aviv – Hamburg (EC)
Dienstag, 20:00: Bonn – BAXI Manresa (BCL)
Mittwoch, 19:30: Ulm – Cedevita Ljubljana (EC)
Mittwoch, 20:00: Bamberg – Kalev/Cramo Tallinn (FEC)
Freitag, 20:30: München – Berlin (EL)
„The Saga continues“ eröffnet Trainer Andrea Trinchieri schon die ganze Saison über Statements zu Spielen seiner Bayern gegen ALBA BERLIN. Tatsächlich präsentieren sich die Spiele beider Clubs, die in Deutschland die letzten fünf Meistertitel (3:2 für Berlin) und die letzten vier Pokaltitel (2:2) unter sich aufgeteilt haben, als spannende Fortsetzungsserie, deren Episoden zu den Höhepunkten einer jeden Saison zählen. Am Freitag kommt im Münchener Audi Dome die fünfte Folge der diesjährigen Staffel zur Aufführung – mit einer zwiespältigen Vorgeschichte: Seit München und Berlin gemeinsam in der „Königsklasse“ spielen, haben die Bayern noch kein einziges EuroLeague-Spiel gegen ALBA verloren (6:0). In der easyCredit BBL haben dieselben Berliner hingegen ihre letzten sechs Gastspiele im Audi Dome (Punkt- und Playoff-Spiele) allesamt gewonnen.
EuroLeague: FC Bayern München – ALBA BERLIN (Fr, 20:30 Uhr)
Status quo: Die Tabellarisch ist das Duell am 29. EuroLeague-Spieltag nicht mehr sonderlich brisant. Für Berlin (7:21 Siege) geht es allenfalls darum, die Saison mit einem halbwegs guten Gefühl zu beenden (sprich: die rote Laterne noch loszuwerden). Die Bayern (11:17) haben nur noch eine allenfalls theoretische Chance, zum dritten Mal in Folge die Playoffs zu erreichen. Selbst 17:17 Siege würden in einer 18er-Liga kaum noch für den achten Tabellenplatz reichen.
Das Hinspiel: ... stand am 10. November ganz im Zeichen von Niels Giffey. Der in seiner Heimatstadt bei ALBA groß gewordene Nationalspieler hatte sich kurz vorher überraschend den Bayern angeschlossen und absolvierte sein erstes Spiel im roten Trikot ausgerechnet an früherer Wirkungsstätte in der Mercedes-Benz Arena gegen sein Ex-Team, dessen Kapitän er bis 2021 gewesen war. Berlin eröffnete die zweite Halbzeit mit einem 15:4-Lauf zur 54:49-Führung, aber die Bayern schlugen mit einem 19:4-Lauf zur 68:58-Führung zurück. Im Schlussviertel robbte sich ALBA wieder auf 77:79 heran, aber der letzte Wurf vom Topscorer Jaleen Smith (20) verfehlte das Ziel. Andi Obst und Augustine Rubit waren mit je 14 Zählern die erfolgreichsten Münchener.
Duelle im Fokus: In diesem Spiel ergeben sich auf jeder Position Highlight-Duelle. Auf der eins trifft Bayern-Topscorer Cassius Winston auf Maodo Lo, der sich am Dienstag beim BBL-Sieg in Weißenfels mit 25 Punkten (Karrierebestleistung) zurückgemeldet hat. Auf der Position zwei spielen die defensivstarken ehemaligen Ludwigsburger Combo Guards Nick Weiler-Babb und Jaleen Smith und auf der drei mit Isaac Bonga und Louis Olinde zwei der größten jüngeren deutschen Hoffnungsträger. Auf der vier duellieren sich – wenn die medizinische Abteilung der Bayern grünes Licht gibt – die beiden Kapitäne (und ehemaligen Zimmerkollegen in Valencia) Vladimir Lucic und Luke Sikma und unter dem Korb treffen Freddie Gillespie und Christ Koumadje aufeinander, die mit je 1,1 Blocks zu den fünf besten Shotblockern der EuroLeague zählen.
BBL-Saisonbilanz: Auf nationaler Ebene haben München und Berlin in dieser Saison schon dreimal gegeneinander gespielt. Das BBL-Hinspiel gewann ALBA am 8. Januar in München mit 14 Punkten von Johannes Thiemann 80:79. Ben Lammers blockte den letzten Wurf von Cassius Winston (20) zum Sieg ab. Beim Pokal-Halbfinale am 18. Februar in München stemmte sich Jaleen Smith mit 31 Punkten gegen die Münchener Überlegenheit, aber die Bayern zogen mit 21 Punkten von Cassius Winston zum 83:77-Sieg ins Finale ein, wo sie sich gegen die Gastgeber den „Pott“ holten. Zwei Wochen später gewannen die Bayern mit 24 Punkten von Othello Hunter und Dreiern von DJ Seeley (17) in der Crunch-time das BBL-Rückspiel in Berlin 76:71.
Historie: Wettbewerbsübergreifend haben beide Teams seit dem Münchener Aufstieg 2011 schon 72 Mal gegeneinander gespielt. Achtmal stand man sich in den BBL-Playoffs gegenüber (fünfmal im Finale, 3:2 für München) und achtmal im Pokal (dreimal im Finale, 2:1 für München). Unter dem Strich gewann München 42 Spiele und Berlin 29. Einmal trennten sich beide Teams sogar unentschieden (2016 im EuroCup-Achtelfinale).
Livestream / TV: Hier auf MAGENTA SPORT werden alle EuroLeague-Partien live und auf Abruf übertragen. Die Übertragung aus München ist dabei als das „Spiel der Woche“ auch für Nicht-Abonnenten freigeschaltet. Michael Körner meldet sich zusammen mit Alex Vogel (Experte) und Jan Lüdeke (Interviews) bereits ab 20:00 Uhr aus dem Audi Dome.
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