Ein Münchener Gastspiel bei Armani Mailand setzt am Freitag den Schlusspunkt unter den 30. Spieltag der Turkish Airlines EuroLeague. Trainer Andrea Trinchieri reist dabei mit seinen Bayern als möglicher Spielverderber in seine Heimatstadt, denn ein Münchener Sieg würde die ohnehin nur noch vagen Mailänder Playoff-Hoffnungen endgültig zerstören.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 18:45: Hamburg – Dolomiti Trento (EC)
Mittwoch, 18:30: Bahcesehir Istanbul - Bonn (BCL)
Mittwoch, 19:30: Bourg-en-Bresse – Ulm (EC)
Donnerstag, 20:00: Berlin – Efes Istanbul (EL)
Freitag, 21:00: Armani Mailand – München (EL)
Mailand war mit seinem Top4-Budget lange die größte Enttäuschung in der EuroLeague. Als der italienische Meister im Januar mit fünf Niederlagen in Folge auf den letzten Tabellenplatz abstürzte, spekulierten die italienischen Medien bereits über mögliche Nachfolger von Trainer Ettore Messina und nannten dabei auch den Namen von Bayern-Trainer Andrea Trinchieri, der seine Karriere einst als Assistenztrainer in Mailand begonnen hatte. Aber der Modezar Giorgio Armani hielt an Messina fest und kann sich bestätigt fühlen. Mit 7:1 Siegen seit Anfang Februar (einzige Niederlage 87:91 in Madrid) schickt sich Mailand sogar an, das Unmögliche möglich zu machen und doch noch die Playoffs zu erreichen.
EuroLeague: EA7 Emporio Armani Mailand – FC Bayern München (Fr, 21:00 Uhr)
Status quo: Für München sind die Playoffs bei 11:18 Siegen nicht mehr zu erreichen. Auch der Zwölfte Mailand (13:16) müsste wohl alle restlichen Spiele gewinnen, um noch auf den achten Platz vorzurücken. Die Hoffnung auf ein Mailänder Wunder wird aber von zuletzt 7:1 Siegen genährt.
Hinspiel: In einer physisch geführten Partie setzten sich die Münchener mit 20 Punkten von Cassius Winston im zweiten Viertel bis auf 40:26 ab, aber mit Kevin Pangos (13 Punkte und elf Assists) verkürzte Mailand bis zur Halbzeit auf 43:37 und ging nach dem Seitenwechsel mit Nicolo Melli (17) sogar 57:53 in Führung. Die Crunch-time war dann nichts für schwache Nerven. Billy Baron brachte Mailand mit einem Dreier wieder 82:81 in Führung, Nick Weiler-Babb vergab im Gegenzug zwei Freiwürfe und Baron besiegelte den glücklichen Mailänder 83:81-Sieg mit einem Freiwurf.
Stars: Auch ohne die verletzten Pangos, Hall, Shields und Datome konnte Trainer Ettore Messina zuletzt ein schlagkräftiges Team aufbieten. Vor allem der nachverpflichtete Shabazz Napier führte Armani mit 15,1 PPG und 4,1 APG zurück in die Erfolgsspur. Der Dreier-König Billy Baron (11,5 PPG) und Timothee Luwawu-Cabarrot (8,8 PPG) strahlen auf dem Flügel die größte Korbgefahr aus. Im Frontcourt hat sich der von Messina zunächst lange übergangene Johannes Voigtmann an der Seite von Nicolo Melli (8,0 PPG und 5,5 RPG) in Mailands erste Fünf gespielt. Brandon Davies (10.6 PPG) und Kyle Hines bleiben als hochkarätige Back-ups ein großer Luxus.
Aktuelle Form: In der italienischen Liga verlor Mailand (17:5 Siege) am Sonntag seine Tabellenführung am Sonntag mit einer 69:75-Niederlage gegen Virtus Bologna. Die Reaktion am Dienstag in der EuroLeague war mit einem 82:75-Sieg bei Fenerbahce Istanbul aber beeindruckend. Shabbaz Naper (26) und Timothe Luwawu-Cabarrot (19) waren die Topscorer.
Alte Bekannte: Neben Johannes Voigtmann und den Ex-Bambergern Kyle Hines und Nicolo Melli spielen der ehemalige Frankfurter Shavon Shields und der letztjährige Münchener Deshaun Thomas für Armani. Die Saison des Ex-Bambergers Devon Hall ist mit einer Knieverletzung beendet. Trotzdem bietet kein anderer Europaligist mehr ehemalige BBL-Stars in der EuroLeague auf.
Livestream / TV: Auf MAGENTA SPORT werden alle EuroLeague-Spiele live und auf Abruf übertragen. Die von Markus Krawinkel ab 20:45 Uhr kommentierte Übertragung aus dem Mediolanum Forum (12.700) von Mailand ist auch für Nicht-Abonnenten kostenlos.
