Die Telekom Baskets Bonn sind und bleiben daheim eine Macht. Auch im 20. Spiel vor eigenem Publikum behalten die Rheinländer die Oberhand und setzen damit in der Halbfinalserie gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg den ersten Stich. Neben 27 Offensiv-Rebounds macht in einer unheimlich physischen Partie letztlich MVP TJ Shorts mit 22 Punkten und sieben Assists den Unterschied zugunsten des Hauptrundenprimus aus.
Stand: Telekom Baskets Bonn (1) – MHP RIESEN Ludwigsburg (5) 1-0
Spielverlauf und Wendepunkt: Die Gäste aus dem Süden setzten die ersten Akzente. Indem die RIESEN viel Druck auf die Guards und Bonner Schützen ausübten, kamen sie zu vielen Defensiv-Rebounds, welche sie zum Anlass nahmen, in Transition zu zahlreichen einfachen Zählern zu kommen (16:23, 10. Minute). Die Baskets rissen in der Folge das Momentum an sich, indem sie den Ball besser durch die eigenen Reihen laufen ließen, ihre Werfer dadurch öfter freispielten und in den zehn Minuten vor der Pause starke fünf Dreier versenkten (42:31, 20. Minute).
Wie bereits zum Auftakt der Begegnung war es auch nach dem Seitenwechsel abermals die RIESEN-Verteidigung, welche das Tempo der Begegnung vorgab. Angeführt von Shonn Miller machten sich die Barockstädter daran, mit ihrer physischen Spielweise den Rückstand kontinuierlich abzutragen und so wieder in Schlagdistanz zu kommen (56:53, 30. Minute). Auf der Zielgeraden war es - wie konnte es anders sein - einmal mehr TJ Shorts, der die entscheidenden Midrange Jumper setzte und die klugen Pässe spielte. Da Ludwigsburg es generell nie schaffte, Bonn dauerhaft vom offensiven Brett fernzuhalten, mussten sich die Barockstädter erstmals in den diesjährigen #PlayoffsBaby auswärts geschlagen geben.

Duell im Fokus: Wir haben Cross-Matchups antizipiert, wir haben Cross-Matchups bekommen. Shorts sah sich oftmals Yorman Polas Bartolo gegenüber, der den MVP zumindest zu einer mauen Dreierquote (1/6) zwang und beim Kampf um den Ball einmal unsaft auf die Bretter schickte, doch auf der Zielgeraden bekam der Linkshänder regelmäßig im Pick-and-Roll die Switches, die er haben wollte.
Zeitweise ähnlich schwer tat sich Prentiss Hubb gegen Tyson Ward. Der Ludwigsburger Guard, bis dato für durchschnittlich 15,7 Punkte gut, nahm auf dem Weg zu seinen neun Zählern die meisten Feldwürfe aller RIESEN (4/13, 30,8 Prozent).
Zahlen, bitte: 27 … Offensiv-Rebounds griffen sich die Baskets - und damit 45,3 Prozent aller am Ludwigsburger Korb abprallenden Bälle.
23 … Siege in Folge haben die Telekom Baskets in der easyCredit BBL nun eingefahren, womit sie in der Liste der längsten Siegesserie nur noch ein Spiel davon entfernt sind, die Marke von ALBA BERLIN aus den Saisons 1996/1997 sowie 2000/2001 einzustellen.

Spieler der Partie: An dieser Stelle hätten wir beinahe ausführlich über Collin Malcolm berichtet, doch der Flügel kam nach einem Sturz auf die Hüfte nur noch limitiert zum Einsatz. Bis dahin hatte er allerdings bereits 13 Punkte und zehn Rebounds (persönlicher Bestwert) auf dem Konto.
Entsprechend wird hier einmal mehr TJ Shorts genannt, der teamintern die meisten Zähler auflegte (22 Punkte) und am häufigsten seine Nebenleute bediente (7 Assists). Dass er sich trotz knapp 30 Minuten auf dem Parkett nur einen Ballverlust leistete, ist als Zeugnis seiner Nervenstärke zu verstehen.
Die Deutschen: Sebastian Herrera steuerte von der Bank kommend elf Zähler zum Bonner Sieg bei.
Meilensteine: TJ Shorts muss nur noch einen Ball klauen, um die persönliche Marke von 150 Steals zu erreichen.
Ähnlich geht es Tyson Ward, der noch zwei Steals bis zur 100er-Marke benötigt.
Michael Kessens braucht noch zwei Offensiv-Rebounds, um 300 zweite Chancen generiert zu haben.
Jeremy Morgan muss nur noch vier Dreier treffen, um in seiner easyCredit BBL-Karriere 150 Distanzwürfe versenkt zu haben.
Rekordverdächtig: Der Rücken-geplagte Karsten Tadda braucht nach seiner Rückkehr noch drei Einsätze, um mit dem in der ewigen Bestenliste auf Platz zwei befindlichen Rickey Paulding (584 Spiele) gleichzuziehen.
Zudem fehlen Tadda nur noch drei Ballgewinne, um mit Bernd Kruel (367 Steals, Platz 9) gleichzuziehen.
Am Rande der Bande: … saßen neben 6.000 Zuschauern auch die Bonner Jeremy Morgan (Ausländer-Rotation) und Karsten Tadda (Rücken) sowie der Ludwigsburger Justin Johnson.
Wahre Worte: „Ludwigsburg hat so physisch agiert, wie wir es erwartet haben. Nachdem wir im ersten Viertel nicht zu unserem Rhythmus fanden, haben die Jungs einen super Job gemacht, um sich in die Partie hinein zu arbeiten“, konstatierte Tuomas Iisalo nach Spielende. „Wichtig war zudem, dass wir uns wenig Turnover erlaubt haben, was wir unserem im Saisonverlauf gewachsenen Selbstvertrauen zu verdanken haben.“
Wie geht’s weiter: Das zweite Spiel der Serie findet am Mittwoch, 31. Mai, abermals auf dem Hardtberg statt - der Hochball ist für 20:30 Uhr angesetzt. Zur dritten Partie, welche auf Samstag (3. Juni, 20:30 Uhr) datiert ist, wechselt die Serie nach Ludwigsburg.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.