Riesige Erleichterung bei den HAKRO Merlins Crailsheim (12:21). Der Klassenverbleib in der easyCredit Basketball Bundesliga ist nach einem hoch dramatischen 84:83-Heimsieg gegen die FRAPORT SKYLINERS (9:24) einen Spieltag vor Ende der regulären Saison geschafft. Frankfurt muss dagegen am Sonntag gewinnen und auf eine Niederlage des um einen Sieg besseren SYNTAINICS MBC hoffen.
Spielverlauf und Wendepunkte: Welche Last von seinen Schultern abfiel, konnte Nikola Marković nicht mehr verbergen. Einen Moment bewahrte der Cheftrainer der Merlins die Contenance, gab seinem Gegenüber Klaus Perwas höflich die Hand, dann explodierte er förmlich in einem Jubelmix aus Freude und Erleichterung. Die Partie hatten nicht nur dem Serben, sondern vermutlich sämtlichen Anwesenden nahezu alles abverlangt. Tatsächlich stand erst mit der Schlusssirene fest, dass Crailsheim ein weiteres Jahr in der Bundesliga planen kann. Frankfurts bis dahin überragender Spielmacher Jordan Theodore verwarf den potenziellen Gamewinner aus der Mitteldistanz, nachdem er bereits Sekunden zuvor per Dreier gescheitert war. Der US-Amerikaner avancierte somit zum tragischen Helden, denn bis weit in die Schlussphase hinein hatte er die SKYLINERS geschultert, zeitweise zu einer 65:55-Führung (27.) geleitet. Alles: umsonst. Crailsheim schlug zurück, unterstützt durch ein vogelwildes Publikum, durch eine Lawine an Dreipunktwürfen, durch die geniale Regie von Point Guard Edon Maxhuni und nicht zuletzt durch ein wenig Glück.
Duell im Fokus: Ebenjene Maxhuni und Theodore waren es auch, die die Partie in die eine Richtung entschieden haben oder in die andere entschieden hätten. Beide Aufbauspieler überragten. Theodore vor allem durch sein Scoring, ihm gelangen 29 Punkten. Maxhuni wiederum verteilte zusätzlich zu seinen 13 Zählern ebenso viele Vorlagen.
Zahlen, bitte: Wie bereits erwähnt, verwandelten die Gastgeber 18 ihrer 44 Distanzwürfe, satte 41 Prozent. Das Verrückte daran, die Hessen kamen auf die gleiche Quote, allerdings bei nur 11/27 - die Masse macht's. Auffällig auch der Assistvorteil Crailsheims mit 23:11.
Rekordverdächtig: Für Theodore, der immerhin schon 45 BBL-Spiele absolviert hat, waren die 29 Punkte ein Bestwert.

Spieler der Partie: Es konnte nur einer der beiden Hauptdarsteller werden, und den Zuschlag bekommt der Gewinner.
Die Deutschen: Ganz eindeutig: Ohne Bogdan Radosavljević (11 Punkte) und seine drei Dreier, davon ein ganz wichtiger in der Crunchtime, wäre Crailsheim nicht als Gewinner aus der Arena Hohenlohe gegangen. Ebenso wenig aber ohne Leader Maurice Stuckey und Allrounder Fabian Bleck, die jeweils 10 Zähler erzielten. Bei den SKYLINERS punktete völlig überraschend Nolan Adekunle (9).
Wie geht's weiter: Dramatisch! Die geretteten Crailsheimer können nun ihrerseits Frankfurt am Leben halten oder in den Abgrund stürzen, denn ... sie spielen am Sonntag (15 Uhr) beim SYNTAINICS MBC. So oder so: Der Vorletzte hat zur gleichen Zeit nur einen Job: Bei der BG Göttingen gewinnen.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MagentaSport.