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Home/Newscenter/Matchball für Ulm in eigener Halle: Stürzt der „Sleeper“ den Titelverteidiger Berlin am Mittwoch vom Thron?

VorberichteMatchball für Ulm in eigener Halle: Stürzt der „Sleeper“ den Titelverteidiger Berlin am Mittwoch vom Thron?

22. Mai 2023
Zu echten Playoffs gehört ein „Sleeper“- eine in der Punktrunde schwächer platzierte Mannschaft, die in den Playoffs plötzlich aufdreht und die Favoriten das Fürchten lehrt. Dass in diesen Playoffs das vom siebten Platz (18:6 Siege) in die Postseason gestartete ratiopharm ulm diese Rolle übernommen hat, kommt nach den starken Auftritten zum Ende der Punktrunde nicht unbedingt überraschend. Überraschend ist hingegen, wie unvorbereitet der Titelverteidiger und Tabellenzweite ALBA BERLIN sich in der ersten Playoff-Runde präsentiert. Die Berliner laufen der Form hinterher, die sie in der Punktrunde (31:3 Siege) nahezu unschlagbar machte, und wirkten im bisherigen Verlauf der Serie physisch und mental ausgelaugt. Nach zwei Siegen in Berlin, bei denen die Ulmer ALBA mit ihrer Intensität den Schneid abgekauft haben, haben sie nun die große Chance, den Meister der letzten drei Jahre in eigener Halle vom Thron zu stoßen. Doch noch ist der Berliner Bär (oder besser Albatros) noch nicht erlegt und die Playoff-Geschichte lehrt auch, dass man nie das Herz eines Champions unterschätzen darf.

Stand: ALBA BERLIN (2) - ratiopharm ulm (7) 1-2

Status quo: Zu echten Playoffs gehört ein „Sleeper“- eine in der Punktrunde schwächer platzierte Mannschaft, die in den Playoffs plötzlich aufdreht und die Favoriten das Fürchten lehrt. Dass in diesen Playoffs das vom siebten Platz (18:6 Siege) in die Postseason gestartete ratiopharm ulm diese Rolle übernommen hat, kommt nach den starken Auftritten zum Ende der Punktrunde nicht unbedingt überraschend. Überraschend ist hingegen, wie unvorbereitet der Titelverteidiger und Tabellenzweite ALBA BERLIN sich in der ersten Playoff-Runde präsentiert. Die Berliner laufen der Form hinterher, die sie in der Punktrunde (31:3 Siege) nahezu unschlagbar machte, und wirkten im bisherigen Verlauf der Serie physisch und mental ausgelaugt. Nach zwei Siegen in Berlin, bei denen die Ulmer ALBA mit ihrer Intensität den Schneid abgekauft haben, haben sie nun die große Chance, den Meister der letzten drei Jahre in eigener Halle vom Thron zu stoßen. Doch noch ist der Berliner Bär (oder besser Albatros) noch nicht erlegt und die Playoff-Geschichte lehrt auch, dass man nie das Herz eines Champions unterschätzen darf.

Die besondere Brisanz: Der Heimvorteil, auf den die Ulmer am Mittwoch zählen wollen, scheint in dieser Serie keine Bedeutung zu haben. Im Gegenteil: Nicht nur die Ulmer, sondern auch die Berliner traten in dieser Serie bisher auswärts lockerer und unverkrampfter auf und in allen drei Spielen triumphierte der jeweilige Gast. Dass die ersten drei Spiele einer Serie alle mit Auswärtssiegen enden, gab es in der easyCredit BBL erst achtmal. Aber es gab auch schon noch verrücktere Serien. Erst in der vergangenen Saison gab es im Halbfinale zwischen Bonn und München sogar fünf Auswärtssiege. „Zuhause spürst du noch einmal Extra-Druck, weil du zu Hause gewinnen musst“, erläutert Berlins Sportdirektor Himar Ojeda, was er bei seinem Team vor allem im dritten Spiel beobachtet hat: „Es war mehr ein mentales Problem. Wir müssen gewinnen, ich muss jetzt treffen. Wir haben doch schon den Druck gespürt“

Historische Brisanz: Ulm würde mit einem Sieg zum zehnten Mal (zum achten Mal seit dem Wiederaufstieg 2006) ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft einziehen. Schon 1998 und 2016 marschierten die Ulmer dabei vom siebten Platz aus sogar bis ins Finale durch. Berlin, das in den letzten fünf Jahren immer im Finale stand und zuletzt dreimal in Folge Meister wurde, würde zum ersten Mal seit 2017 das Halbfinale verpassen. Als Favorit schon in der ersten Runde auszuscheiden, wäre indes für ALBA kein Novum: 2007 schied Berlin sogar als Punktrundenerster mit 0:3 gegen die Artland Dragons aus, 2010 als Zweiter gegen Frankfurt und 2012 als Dritter gegen Würzburg. Mehr Zahlen und Infos zu historischen Playoff-Überraschungen gibt es hier.

Bruno Caboclo schickt Johannes Thiemann aufs Poster. (Foto: Tilo Wiedensohler/camera4)

Was wir bisher gelernt haben: Ulm stellt Berlin vor allem mit seinem sehr gut funktionierenden Pick&Roll vor große Probleme. Der schnelle Spielmacher Yago Dos Santos entwischt immer wieder den Berliner Guards, um dann selbst abzuschließen, den Ball auf einen draußen lauernden Schützen oder den zum Korb abrollenden Center Bruno Caboclo zu passen. Der auch von Juan Nunez stark in Szene gesetzte brasilianische Center ist in der Zone ebenfalls oft einen Schritt schneller als die Berliner Center. ALBA kann die Serie nur noch nach Berlin zurückholen, wenn in der Verteidigung ein Mittel gegen Ulms brasilianisches Pick&Roll-Duo gefunden wird.

Der Blick zurück: Nach der zweiten starken Halbzeit beim 91:77-Sieg in Ulm startete ALBA am Freitag auch stark ins dritte Spiel. Dabei profitierten die Berliner davon, dass Ulm sich mit seiner aggressiven Verteidigung viele Foulpfiffe einhandelte. Der protestierende Trainer Anton Gavel flog nach zwei technischen Fouls aus der Halle und ALBA gewann das erste Viertel 27:20. Als jedoch die Ulmer mit Assistenztrainer Tyron McCoy an der Seitenlinie in der Offensive ihre Pick&Roll-Maschine anwarfen und Bruno Caboclo (22 Punkte) das zweite Viertel mit zwei coolen Dreiern eröffnete, wendete sich das Blatt dramatisch. Ulm traf mit einem traumwandlerischen Thomas Klepeisz (5/8 Dreier) aus allen Lagen, ging mit einer 53:46-Führung in die Halbzeit und vergrößerte den Vorsprung nach dem Seitenwechsel auf 68:54. Berlin kämpfte sich mit Johannes Thiemann (16) und Jaleen Smith (16) noch einmal bis auf 72:75 heran, aber neue Ulmer Dreier stoppten die Aufholjagd der Gastgeber und die Gäste gewannen in Berlin 93:81.

Duell im Fokus: Der immer wieder von Yago Dos Santos und Juan Nunez (zusammen 38 Assists in den ersten drei Spielen!) genial in Szene gesetzte Bruno Caboclo ist mit 48 Zählern, 15 Rebounds, sechs Steals und fünf Blocks der überragende Spieler in dieser Serie. Dass der Brasilianer dabei in 88 Minuten nur sechs Fehlwürfe verzeichnete, wirft aber kein gutes Licht auf die lange Garde der Berliner. Weder Yanni Wetzel noch der von Trainer Israel Gonzalez bisher in dieser Serie nur wenig eingesetzte Christ Koumadje konnten Caboclo stoppen und auch Ben Lammers, der mit seiner Athletik auf dem Papier eigentlich ein gutes Match-up sein könnte, agierte bisher unglücklich gegen den Ulmer Big Man.

Zahlen, bitte: Ulm, das schon in der Punktrunde die meisten Dreier in der easyCredit BBL nahm (32,3 pro Spiel bei einer Wurfquote von 36 Prozent), bleibt dieser Linie mit im Schnitt 35 Dreiern auch in den Playoffs treu und ballerte sich vor allem im dritten Spiel mit 14/34 Dreiern (41 Prozent) zum Sieg gegen Berlin. Die Hauptstädter, die in der Punktrunde noch die beste Dreierquote der Liga auszeichnete (38,4 Prozent), erreichten diese Quote mit 39 Prozent nur beim 91:77-Sieg im zweiten Spiel und blieben bei den beiden Niederlagen gegen Ulm mit 25 bzw. 28 Prozent deutlich unter ihren Möglichkeiten.

Die ewige Bilanz: In unserer digitalen Datenbank führt Berlin 58:19 in der ewigen Bilanz gegen Ulm (38:13 seit dem Ulmer Wiederaufstieg). In den Playoffs stehen sich Ulm und Berlin zum sechsten Mal gegenüber. In allen bisherigen Serien – im Finale 1998, in den drei Viertelfinalserien 1994, 2014 und 2019 sowie im Halbfinale 2021 – haben sich stets die Berliner durchgesetzt.

Weise Worte: „Bruno Caboclo und Brandon Paul sind zwei sehr spezielle Spieler. Nachdem die beiden uns Mitte der Saison verstärkt haben, sind wir ein anderes Team geworden.“ (Ulms Assistenztrainer Tyron McCoy nach dem zweiten Sieg in Berlin auf MagentaSport).

Am Rande der Bande: Mit Marcus Eriksson und Yovel Zoosman hat Berlins Trainer Israel Gonzalez noch zwei eventuelle Joker im Ärmel, hinter denen aber verletzungsbedingt Fragzeichen stehen. Eriksson nach einer einjährigen Verletzungspause ausgerechnet in diesem für ALBA entscheidenden Spiel in die Serie zu werfen, wäre bei allen Qualitäten des Schweden ein höchst riskanter Zug. Über den Gesundheitszustand des zuletzt wegen Knieproblemen pausierenden Yovel Zoosman, der sicher helfen könnte, ALBAs zuletzt schwächelnde Verteidigung zu stabilisieren, hüllt sich ALBA vor dem Do-or-Die am Mittwoch verständlicherweise in Schweigen.

Fernsehen / Livestream: Die Partie wird ab 20:30 Uhr live bei SPORT1 übertragen. Bei MAGENTA SPORT kommentiert Markus Krawinkel das Spiel bereits ab 20:15 Uhr. Denis Wucherer ist Experte und Jan Lüdeke führt die Field-Interviews. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.

Aktuelle Wettquoten: ratiopharm ulm vs. ALBA BERLIN hier auf sportwetten.de.