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Kochs NachschlagFragenhagel der Fans, Teil 2: Wölfe, Towers, ein wenig Chemnitz und ganz viel Vechta

24. November 2023
Da ich in der vergangenen Woche nicht alle Fragen beantwortet habe und einige von Euch angesprochene Themenkomplexe und Teams wie Vechta, Chemnitz, Hamburg und der SYNTAINICS MBC am Wochenende weiter an Aktualität gewonnen haben, gibt es heute kurzerhand einen zweiten Teil des Fragenhagels.

Da ich in der vergangenen Woche nicht alle Fragen beantwortet habe und einige von Euch angesprochene Themenkomplexe und Teams wie Vechta, Chemnitz, Hamburg und der SYNTAINICS MBC am Wochenende weiter an Aktualität gewonnen haben, gibt es heute kurzerhand einen zweiten Teil des Fragenhagels.

Wölfe und Towers sind schlecht gestartet, aktuell läuft es aber schaften besser. Siehst Du einen übergreifenden Grund dafür?

Wenn ich mich auf einen Faktor festlegen muss, der für beide Mannschaften eminent wichtig war, dann ist es Geduld. In Hamburg galt frei nach Udo Lindenberg „Keine Panik auf der Titanic“. Obwohl zu Saisonbeginn weder Leistungen noch Ergebnisse stimmten, blieben die Verantwortlichen ruhig und besonnen. Das ist vor allem im Fall von Head Coach Benka Barloschky beeindruckend. Mit 35 Jahren im ersten Job als Head Coach im Oberhaus ist der Druck bei Misserfolgen immens. Trotzdem blieb er seinem personellen und konzeptionellen Plan treu. Dazu kam die Leistungssteigerung einiger Akteure, die vor allem bei den Führungsspielern Lukas Meisner und Seth Hinrichs wichtig war.

Beim SYNTAINICS MBC läuft es mittlerweile auch rund. Der Kantersieg am Sonntag in Berlin (108:75) wird in die Vereinsgeschichte eingehen. Im Gegensatz zu den Towers haben die Weißenfelser personell nachgerüstet. Aber das waren keine ergebnisabhängigen Entscheidungen. Diante Baldwin überzeugte als temporärer Ersatz für Charles Callison so sehr, dass sein Verbleib fast schon eine Selbstverständlichkeit war. Die Verpflichtung von Vince Edwards für Stefan Bircevic war der Verletzung des Serben geschuldet. So kann Predrag Krunic seine Ideen jetzt mit entsprechender individueller Qualität umsetzen.

Chemnitz hat wettbewerbsübergreifend zwölf Siege in Serie. Was traust Du den NINERS zu?

Liebe(r) Fragesteller(in), wie wir wissen und erwarten durften, haben die NINERS fleißig weiter gewonnen. Mittlerweile sind es 14 Erfolge in Serie. Dafür gebührt Rodrigo Pastore und seinem spielenden Personal größte Anerkennung, zumal die Chemnitzer immer wieder mit Verletzungssorgen zu kämpfen hatten. Aber man muss andererseits auch konstatieren, dass die Sachsen noch gegen kein Team auf einem einstelligen Tabellenplatz gewonnen haben und die Qualität der Konkurrenz im FIBA Europe Cup überschaubar ist. Trotz der Homogenität und des starken taktischen Fundaments betrachte ich Chemnitz deshalb in der Tabelle aktuell überbewertet. Ich sehe die NINERS als einen Viertelfinalisten. Für das Halbfinale fehlt es vermutlich an Tiefe im Kader.

Wie weit kommt RASTA Vechta in der Liga und im Pokal? Ist im Pokal sogar der Titelgewinn möglich?

Lange Zeit war ich unsicher, ob ich RASTA als Playoff-Team einstufen soll und diesbezüglich eher skeptisch. Die Partie am Wochenende hat bei mir zu einem Sinneswandel geführt. Der Auftritt in Oldenburg war der bislang reifste und taktisch disziplinierteste der Mannschaft von Ty Harrelson, dem man großartige Arbeit als Head Coach bescheinigen darf. Im Derby waren die Vechtaer so souverän, dass es nicht einmal Krisensituationen gab. Bis dato hatte die Mannschaft mit einem überragenden Tommy Kuhse (das gilt auch für das Oldenburg-Spiel), Enthusiasmus und hier und da dem Glück des Tüchtigen ausschließlich zu Hause gewonnen. Jetzt ist eine neue Dimension hinzugekommen. 

Pokalsieg? Es steht zu erwarten, dass das TOP FOUR in einer größeren Halle als im Rasta-Dome stattfinden wird, und dann sind die Vechtaer eher ein Außenseiter. Zunächst müssen sie das Viertelfinale gegen Bamberg gewinnen. Aber wenn die Top-Teams aus Ulm, München und Berlin auswärts ausscheiden, steigen die Chancen natürlich.

Und da mit großem Abstand die meisten Fragen zu Vechta kamen, lege ich direkt nach.

Wo sehen Sie Aufsteiger Vechta in ein paar Jahren? Der Klub hat eine herausragende Jugendarbeit …

Liebe(r) Fragesteller(in), auch wenn (lies: weil) ich auf die 60 zugehe, freue ich mich, geduzt zu werden. Dies dazu, nun zur Frage: Vechta wird aufgrund der ausgezeichneten Strukturen keine Fahrstuhlmannschaft mehr sein, sondern ein Dauergast im Oberhaus. Die Jugendarbeit ist tatsächlich herausragend, aber es sind immer nur wenige Youngster, die den Sprung zum Leistungsträger im Profibereich schaffen. Deshalb garantiert das Nachwuchsprogramm leider nicht die Zugehörigkeit zur absoluten BBL-Spitze.

Kochs Nachschlag: Welche Spieler haben Dich bislang am meisten überrascht?

Ich schreibe nur über Spieler, die schon in der letzten Saison in der Liga waren. Denn nur aufgrund einer halbwegs validen Voreinschätzung kann es zu einer Überraschung kommen. Wir müssen bei Vechta bleiben, Tommy Kuhses Entwicklung zum MVP-Kandidaten überrascht mich. Als zweiten Akteur nenne ich Eddy Edigin aus Ludwigsburg, der sich in allen Bereichen seines Spiels extrem weiterentwickelt hat. Ach ja, Kevin Yebo packt auf seine tolle letzte Saison noch eine Schippe drauf. Das ist für mich nicht unbedingt überraschend, aber trotzdem sehr bemerkenswert.

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.