Die MHP RIESEN Ludwigsburg setzen ein Ausrufezeichen und gewinnen das Schwaben-Derby gegen den amtierenden Deutschen Meister ratiopharm ulm deutlich mit 99:70. Das Team von Josh King holt Dank einer furiosen Leistung in der zweiten Halbzeit (60:35) den ersten Auswärtssieg der Saison und fügt Ulm zugleich deren erste Niederlage zu. Topscorer des Abends ist Ludwigsburgs Nachverpflichtung Silas Melson mit 20 Punkten.
Spielverlauf und Wendepunkt: Nachdem er das letzte EuroCup-Spiel angeschlagen verpasst hatte, kehrte Juan Nunez wieder in den Kader von Anton Gavel zurück. Der junge Spanier kam zwar von der Bank, drückte dem Ulmer Spiel aber wie gewohnt seinen Stempel auf. Kluge Pässe auf die zum Korb schneidenden Spieler und eigenes Scoring sorgten dafür, dass sich der Deutsche Meister im ersten Viertel auf sechs Zähler absetzen konnte (20:14). Ludwigsburg fand im Verlauf des zweiten Viertels vor allem durch Einsatz und Kampf zu seinem Spiel, attackierte das offensive Brett und erarbeitete sich so mit einem 11:0-Lauf die Führung zurück (32:39; 19. Minute). Karim Jallow war es, der mit einem erfolgreichen Dreier aus der Ecke den Ludwigsburger Lauf beendete und den 35:39-Halbzeitstand herstellte.
Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit machte Ludwigsburg genau so weiter, wie sie die erste Hälfte beendet hatten. Schnelle Abschlüsse und ein hartes Attackieren des Offensivrebounds ließen den Vorsprung erstmals in den zweistelligen Bereich anwachsen (38:48; 24. Minute). Es entwickelte sich ein schnelles und attraktives Basketball-Spiel, in dem beide Mannschaften immer wieder für Highlights sorgten. Das Team von Josh schraubte die defensive Intensität weiter nach oben und traf vorne in Person von Silas Melson und Desure Buie wichtige Dreier. Resultat: Ein 15:0-Lauf, der die Führung bis auf 21 Punkte anwachsen ließ und das Spiel bereits acht Minuten vor Schluss vorentschied.
Duell im Fokus: Georginho und Nunez bilden ein schlagkräftiges Point Guard – Duo für Ulm, aber auch die Riesen haben mit Silas Melsin, Jayvon Graves und Desure Buie gleich drei Akteure, die den Begriff „Point Guard“ in ihrer Berufsbezeichnung stehen haben. Auch wenn Ulms Duo eine ordentliche Leistung zeigte, war es das Ludwigsburger Trio, das der Partie seinen Stempel aufdrückte. Melson war mit 20 Punkten Topscorer des Abends, Buie und Graves kamen auf 17 respektive 13 Zähler.
Zahlen, bitte: „Wir spielen noch zu langsam, haben zu wenige Würfe“, sagte Ludwigsburgs Coach Josh King im Vorlauf der Partie. Durch starkes Rebounding vor allem am offensiven Brett erarbeitete man sich allein in der ersten Halbzeit elf Würfe mehr als die Ulmer. Ulm konnte das sogenannte „possession game“ in der zweiten Hälfte zwar ausgeglichener gestalten, musste den Gästen aber dennoch 15 Abschlüsse mehr zugestehen (73:58 Würfe aus dem Feld). Da die Riesen von außen jeden zweiten Dreier verwandelten (11/22 Dreier) und auch am Korb über 50 Prozent der Würfe verwandelten, geht der Sieg – auch in dieser Höhe – in Ordnung.
Die Deutschen: Bester deutscher Scorer auf Seiten Ulms war Karim Jallow mit acht Punkten. Bei den Riesen haderte Yorman Polas Bartolo zwar mit seiner Wurfquote aus dem Feld, legte mit acht Punkten und neun Rebounds aber ordentliche Zahlen auf. Jacob Patrick war mit neun Punkten in nur knapp acht Minuten sogar noch ein bisschen erfolgreicher als sein erfahrener Teamkollege.
Am Rande der Bande: Die MHP RIESEN mussten auf den angeschlagenen Jonathan Bähre verzichten. Ben Vander Plas setzte als überzähliger Import-Profi aus.
Wie geht’s weiter: Für Ulm geht es mit zwei Heimspielen weiter: Unter der Woche kommt es im EuroCup zum Duell mit Wroclaw und am nächsten Wochenende gastieren die Telekom Baskets Bonn zur Neuauflage des Finals der vergangenen Saison in die ratiopharm Arena. Die Riesen spielen am kommenden Sonntag zuhause gegen Rostock.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem Youtube-Kanal von Dyn.
