Die Siegesserie von ALBA BERLIN geht weiter. Das 100:91 ist der neunte Erfolg am Stück in der easyCredit BBL. Während die Hauptstäder im Rennen um den ersten Platz nach der Hauptrunde bleiben, muss Ludwigsburg um die direkte Playoffqualifikation bangen. Sterling Brown avanciert mit 21 Punkten zum Topscorer der Gastgeber vor 7.446 Zuschauern.
Spielverlauf und Wendepunkt: Grundsätzlich reist man als Gast selten in der Favoritenrolle nach Berlin. Dennoch werden sich die MHP RIESEN Ludwigsburg an diesem Sonntagnachmittag durchaus Chancen ausgerechnet haben angesichts der langen Liste an Ausfällen im ALBA-Kader (siehe „Am Rande der Bande“). Sieben Akteure aus dem Team der Hauptstädter waren nicht mit an Bord. Nach dem ersten Viertel wähnte sich die Mannschaft von Trainer Josh King auf Augenhöhe (23:27), geriet in der Folge aber immer deutlicher in Rückstand. Bis auf 16 Punkte wuchs das Defizit an (27:43, 15.), bevor die RIESEN mühsam um Anschluss bemüht waren. Aus der Halbzeitpause kamen die Berliner mit einem 55:44-Vorsprung, den sie zum Entsetzen der Gäste ungerührt steigerten. Erst im Schlussabschnitt durfte man wieder von Schlagdistanz sprechen, als Jacob Patrick per Dreier zum 84:89 aus Sicht der Ludwigsburger traf. Zeit für die Wende gegen die dezimierten Berliner? Nein. Malte Delow, mit einem Cut auf der Nase sichtlich gezeichnet vom intensiven Tun, stellte die Weichen endgültig auf Sieg (95:86, 40.) und durfte schließlich sogar noch mit einem Dreier elf Sekunden vor der letzten Sirene die 100 Punkte vollmachen.
Playoff-Qualifikation: Der Check der Möglichkeiten in unserem neuen Tabellenrechner zeigt, dass es für beide Teams noch nach oben und unten gehen kann. Der Trend aber verfestigte sich: Berlin ist ein Anwärter auf Rang eins, Ludwigsburg bleibt in dem Tabellenbereich, in dem sich das Rennen um die direkte Playoffqualifikation einerseits und den Sprung in die Play-Ins andererseits entscheidet. Ausgang offen!
Duell im Fokus: Es war schon stark, was die Ludwigsburger Guards Jayvon Graves (24 Punkte, vier Assists) und Silas Melson (23 Punkte und drei Assists) in Berlin ablieferten, doch der bei den individuellen Zahlen unterlegene ALBA-Regisseur Martin Hermannsson durfte sich nach der Partie mit einem wichtigen Sieg über die überschaubaren Werte (neun Punkte, zwei Assists) hinwegtrösten.
Zahlen, bitte: Berlin verschaffte sich einen irritierend deutlichen Vorteil bei den Rebounds: 45:20 lautete die Bilanz, zudem war die Feldwurfquote entscheidend besser (57 gegenüber 45 Prozent).

Spieler der Partie: Aus einer starken Teamleistung und einer schmalen Achter-Rotation stach am Sonntag bei ALBA BERLIN Sterling Brown heraus. Der US-Amerikaner hatte mit 21 Punkten, fünf Assists, fünf Rebounds und drei Steals (bei nur zwei Ballverlusten) großen Anteil am Heimsieg.
Die Deutschen: Während Yanni Wetzel auf 21 und Malte Delow auf 13 Punkte kamen, durfte sich in den letzten 19 Sekunden auch Youngster Amon Levi Dörries über einen kurzen Auftritt auf dem Arena-Parkett freuen. Erwähnenswert sind auch die acht Punkte und 13 Rebounds von Tim Schneider. Bei den Gästen kam Jacob Patrick auf elf Punkte, Yorman Polas Bartolo erzielte zehn Zähler.
Am Rande der Bande: Bei den Berlinern konnte man fast den Überblick über die vielen Spieler verlieren, die alle nicht mit an Bord waren: Justin Bean, Johannes Thiemann, Louis Olinde, Jonas Mattisseck, Gabriele Procida, Elias Rapieque und Matteo Spagnolo fielen aus.
Sonstiges: Der von Ludwigsburg kurz vor Ende der Wechselfrist nachverpflichtete Ariel Hukporti kam in Berlin noch nicht zum Einsatz.
Wie geht’s weiter: ALBA BERLIN spielt am Donnerstag zum Abschluss der EuroLeague-Saison bei Panathinaikos Athen, in der easyCredit BBL geht es am 14. April beim SYNTAINICS MBC weiter. Die MHP RIESEN Ludwigsburg treffen am Dienstag in der Champions League auf Murcia und am 13. April auf die MLP Academics Heidelberg.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem Youtube-Kanal von Dyn.