ALBA BERLIN steht bereits zum 21. Mal und zum zwölften Mal in Folge im Halbfinale um den BBL Pokal und ist mit elf Pokaltiteln Rekordpokalsieger. Trotzdem kommen die Hauptstädter mit einigen Fragezeichen im Gepäck zum SIEGMUND TOP FOUR.
Text: Horst Schneider
Der Verlust von sechs Leistungsträgern, darunter Weltmeister Maodo Lo und die ehemaligen Liga-MVPs Luke Sikma und Jaleen Smith, erforderte einen Neuaufbau, der sich länger hinzieht als erhofft. Nachdem fünf WM-Teilnehmer die Saisonvorbereitung verpasst hatten, muss Trainer Israel Gonzalez die neuen und zumeist noch jungen Spieler im laufenden Spielbetrieb bei oft drei Pflichtspielen pro Woche in der EuroLeague und der nationalen Liga unter erschwerten Bedingungen ins Team integrieren. Auch nach viereinhalb Monaten finden die Albatrosse dabei aber noch zu oft keinen gemeinsamen Faden. Heraus kommen je nach Tagesform und Gegner sehr unterschiedliche Resultate. Für das SIEGMUND TOP FOUR qualifizierten sich die Berliner beispielsweise im Viertelfinale mit einem souveränen 85:70 beim SYNTAINICS MBC, gegen den man drei Wochen zuvor in der Liga noch in eigener Halle eine 75:108-Heimniederlage kassiert hatte.
Dass ALBA trotzdem in der easyCredit BBL den dritten Platz belegt, zeigt jedoch auf, dass genug Qualität im Team steckt, um ganz vorne mitzuspielen. Nicht zuletzt die Rückkehr von Martin Hermannsson nährt an der Spree die Hoffnung, dass der Knoten schon bald platzt. Der isländische Point Guard, der bereits 2020 mit Berlin (als MVP des Pokalwochenendes) das Double gewann, bringt mehr Sicherheit in das schnelle Berliner Spiel und beflügelt damit den seitdem befreiter aufspielenden zweiten Point Guard Matteo Spagnolo (21 Jahre). Auch dessen 22-jähriger Landsmann Gabriele Procida blüht mit spektakulären Aktionen immer stärker auf. Mit den NBA-erfahrenen US-Amerikanern Sterling Brown und Matt Thomas sowie den jungen Berliner Nationalspielern Malte Delow und Jonas Mattisseck ist der Berliner Backcourt jetzt tief und stimmig besetzt.

Unter dem Korb macht indes Khalifa Koumadje bislang zu wenig aus seiner imposanten Statur und der Neuzugang Justin Bean kommt nur langsam in Fahrt. Zusätzlich sorgte ein wochenlanger Ausfall von Louis Olinde dafür, dass ALBA die Rebounds fehlen, die in den vergangenen Jahren die Basis für das gefürchtete Berliner Umschaltspiel bildeten. Vor allem Johannes Thiemann kompensiert diese Defizite jedoch in großartiger Weise. Der Power Forward führt ALBA mit seiner mit viel Finesse gepaarten unbändigen Kraft im wahrsten Sinne des Wortes weltmeisterlich durch die so schwierige Saison. Im Pokal-Achtelfinale trug „J.T.“ seine Berliner exemplarisch mit 20 Punkten, sechs Rebounds, drei Assists und zwei Steals in nur 17 Minuten fast alleine zum 96:71-Sieg gegen Braunschweig. Unterstützen in München neben Yanni Wetzell und Tim Schneider endlich auch die anderen Berliner Big Men ihren Kapitän, könnte das SIEGMUND TOP FOUR für ALBA zum Sprungbrett für einen positiven Saisonabschluss werden.
Live-Berichterstattung rund um das Pokalwochende:
Dyn wird als offizieller Medienpartner der easyCredit Basketball Bundesliga und des BBL Pokals alle drei Partien des SIEGMUND TOP FOUR 2024 live übertragen und das komplette Pokal-Wochenende mit einer aufwändigen Produktion begleiten. Dyn ist über Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar.
Außerdem wird der Bayerische Rundfunk (BR) zwei der drei Partien live in seinem Dritten Programm übertragen. Das erste Halbfinale am Samstag um 14:00 Uhr zwischen den Bamberg Baskets und dem FC Bayern München sowie das Finale am Sonntag, ebenfalls um 14:00 Uhr, werden also im Free-TV zu sehen sein.
Dazu wird auch auf Twitch wieder live berichtet, Gastgeber Phil Onyema präsentiert mit seinen Gästen an beiden Tagen des Pokalwochenendes exklusiven Content aus dem BMW Park für die deutsche Basketball-Gemeinde (Samstag und Sonntag jeweils ab 12.30 Uhr live hier auf unserem Twitch-Kanal).