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Home/Newscenter/Besondere Duelle am Wochenende: Älteste Profis, jüngste Trainer, beste Teenager und überraschende MVP-Kandidaten

Kochs NachschlagBesondere Duelle am Wochenende: Älteste Profis, jüngste Trainer, beste Teenager und überraschende MVP-Kandidaten

11. Januar 2024
Die easyCredit BBL biegt mit dem 16. Spieltag auf die Vorrundenzielgerade ein. Neben dem Gastspiel des Überraschungstabellenführers NINERS Chemnitz bei den Telekom Baskets Bonn steht der traditionsreiche Südgipfel zwischen den Ex-Meistern München und Bamberg im Mittelpunkt. Aber abseits dieser beiden Begegnungen gibt es drei interessante Partien, die durch besondere Duelle hervorstechen.

Die easyCredit BBL biegt mit dem 16. Spieltag auf die Vorrundenzielgerade ein. Neben dem Gastspiel des Überraschungstabellenführers NINERS Chemnitz bei den Telekom Baskets Bonn steht der traditionsreiche Südgipfel zwischen den Ex-Meistern München und Bamberg im Mittelpunkt. Aber abseits dieser beiden Begegnungen gibt es drei interessante Partien, die durch besondere Duelle hervorstechen.

Am Samstag treffen in Rostock mit Christian Held (35 Jahre) und Benka Barloschky, der am Neujahrstag seinen 36. Geburtstag feierte, die beiden jüngsten Coaches der Liga aufeinander. Neben dem Ulmer Meistermacher Anton Gavel sind es auch die einzigen deutschen Cheftrainer.

In Ludwigsburg trifft der 38-jährige Yorman Polas Bartolo als zweitältester Spieler auf den absoluten Methusalem. Tremmell Darden debütierte als 42-Jähriger am Samstag im Merlins-Trikot und steuerte acht Rebounds beim Sieg gegen seinen früheren Verein aus Weißenfels bei.

Beim Vergleich des Deutschen Meister ratiopharm ulm mit dem bärenstarken Neuling RASTA Vechta rücken zwei Duelle besonders in den Blickpunkt. Mit Juan Nunez (19) und Johann Grünloh (18) sind die beiden besten Teenager mit von der Partie. Die Begegnung bietet aber auch ein Gipfeltreffen im MVP-Rennen, denn mit Trevion Williams trifft der zweiteffektivste Akteur im Wettbewerb auf den führenden, RASTA-Spielmacher Tommy Kuhse.

Trevion Williams und Tommy Kuhse

Mit Trevion Williams haben die Ulmer Verantwortlichen ein Juwel verpflichtet, das in Deutschland zuvor nur absoluten Insidern ein Begriff war. Der 23-Jährige agiert wie ein Point Center. Als Passgeber brilliert er mit spektakulären Anspielen, geht aber auch häufig ein (zu) großes Risiko. Mit 14,7 Punkten, 8,1 Rebounds und 4,1 Assists liefert er ein beeindruckendes Gesamtpaket und ist immer ein Kandidat für ein Triple Double. 

Würde die Saison heute enden, wäre Tommy Kuhse der MVP der Liga. Als Schaltzentrale des Überraschungsaufsteigers glänzt er nicht nur mit herausragenden individuellen Statistiken (19,8 Punkte, 4,2 Rebounds, 7,3 Assists, 46,4 Prozent Dreierquote), sondern lenkt das Spiel auch exzellent. Seine Big Baskets in der Crunchtime legitimieren seine Ansprüche zusätzlich.

Dass die beiden Mitfavoriten auf den Titel als wertvollster Spieler der Saison sind, kommt sehr überraschend: Kuhse hatte vergangene Saison in Ludwigsburg Probleme sich fest in der Rotation zu etablieren, und Williams spielt nach vier Jahren College und einem Jahr in der G-League seine erste Saison in Europa – die aber gleich so stark, dass er als Center MVP-Kandidat in einer Liga ist, in der die letzten fünf Awardträger Guards waren.

Christian Held und Benka Barloschky

Der Ruf nach mehr deutschen Trainern hallt weiterhin durch die Basketballarenen, findet aber nur wenig Gehör. Ich lege zögerlichen Entscheidungsträgern einen Blick auf Christian Held und Benka Barloschky ans Herz. Beide unternahmen die ersten Schritte im Profibereich als Assistenztrainer. Mittlerweile sind sie geschätzte Head Coaches in der ersten Liga. Held führte die Rostocker nicht nur ins Oberhaus, wo er in seiner ersten Saison sogar an die Playoff-Tür klopfte, sondern gewann im Sommer auch mit der U18-Nationalmannschaft EM-Bronze. Barloschky übernahm die Towers in der vergangenen Saison nach der Trennung von Raoul Korner in einer schwierigen Situation. Der Start in die aktuelle Spielzeit verlief alles andere als rund, aber mit seiner ruhigen und reflektierten Art brachte der Steuermann das Schiff auf Kurs. Mittlerweile stehen die Hanseaten auf einem nicht erwarteten siebten Platz.

Ich selbst war 30 Jahre alt, als ich 1994 meinen ersten Head-Coach-Job in der ersten Bundesliga annahm. Damals hatte ich keinen Co-Trainer, so dass die komplette Spielvorbereitung und Trainingsgestaltung auf meinen Schultern lasteten. Die jungen Coaches erhalten heute mehr Unterstützung, aber vor allem zeigen sie sich viel offener für Einflüsse aus der Psychologie, wodurch sie weit mehr als nur Technik- und Taktikspezialisten sind.

Yorman Polas Bartolo und Tremmell Darden

Als ich 1995 beim SV Tally Oberelchingen meine zweite Stelle in der ersten Liga antrat, war ich jünger als die meisten meiner Spieler. Dieser „Seniorentruppe“ war vom Management eine überschaubare Trainingsbelastung garantiert worden. Der ehemalige polnische Nationalspieler Krzysztof Fikiel war bei meinem Amtsantritt 37 Jahre alt und musste, weil er auch Hausmeister unserer Spielhalle war, nur zwei Mal pro Woche trainieren. Frank Hudson war sogar ein Jahr älter.

Zurück zum heute und jetzt. Yorman Polas Bartolo und Tremmell Darden sind vor allem deshalb im Vergleich mit den jüngeren Spielern noch wettbewerbsfähig, weil sie sich wie Vorzeigeprofis verhalten. Da die beiden Evergreens als Combo-Forwards eingesetzt werden, ist zu erwarten, dass es am Samstag zu einigen 1-1-Duellen kommen wird!

Kochs Nachschlag

Vom Alter zur Jugend! Juan Nunez und Johann Grünloh könnten altersmäßig die Söhne von Polas Bartolo und Darden sein. Ihre großen Perspektiven sind unbestritten. Da ich Anfang November bereits einen Nachschlag über die besten Teenager der Liga geschrieben habe, liefere ich hier noch einmal den Link.

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.