Die NINERS Chemnitz kämpfen sich daheim gegen ALBA BERLIN im dritten Spiel der Halbfinalserie nach hohem Rückstand zurück und gewinnen vor 5.000 Zuschauern. Am Dienstag winkt vor heimischem Publikum der Einzug ins Finale gegen den FC Bayern München.
Stand: ALBA BERLIN (2) – NINERS Chemnitz (3) 1-2
Spielverlauf und Wendepunkt: Nach dem Chemnitzer Coup zum Auftakt und der überzeugenden Antwort der Berliner im zweiten Spiel wechselte die Halbfinalserie zwischen den NINERS und ALBA nun den Ort des Geschehens. 5.000 Zuschauer in der ausverkauften Messe Chemnitz waren bereit für einen spannenden Schlagabtausch.
Bei diesem erwischten die Gäste zunächst den besseren Start und sicherten sich über 6:0 (2. Minute) eine 13:4-Führung (5.). In der 9. Minute lagen die Schützlinge von Trainer Israel Gonzales erstmals zweistellig in Führung (23:12). Dann folgte der erste Moment, der den Abend zugunsten der Berliner hätte entscheiden können: Kevin Yebo wurde nach einem Foul gegen Tim Schneider disqualifiziert. Zum Ende des Abschnitts hieß es 14:26 aus NINERS-Sicht.
Kurzzeitig wurden die Sorgen der Mannschaft von Headcoach Rodrigo Pastore noch etwas größer (16:32, 14.), doch mit großem Einsatz kämpften sie sich wieder heran und hielten den Schaden zur Halbzeitpause in Grenzen (29:37). Und auch im dritten Viertel bot sich ein ähnliches Bild: Berlin zog davon (44:60, 28.), Chemnitz kam wieder (53:61).
Der Schlussabschnitt gehörte dann ganz und gar den Hausherren. Sie kamen Punkt um Punkt heran, übernahmen erstmals die Führung (67:65, 34.) und ließen sich bei einem herausragenden 11:0-Lauf, der zum 69:65 führte, auch nicht vom fünften Foul gegen Jonas Richter ausbremsen – ein zweiter Moment, der den Abend hätte entscheiden können. Als ALBA zum 69:69 ausglich, legten die NINERS erst richtig los: Ein 15:0-Lauf brachte die Vorentscheidung, den Sieg, die 2:1-Serienführung und den Matchball zum Finaleinzug.
Zahlen, bitte: ALBA war überlegen bei der Reboundarbeit (40:33) und traf besser von der Dreierlinie (33 gegenüber 26 Prozent), leistete sich aber 20 Turnover (Chemnitz: neun). 48 NINERS-Punkte in der Zone (Berlin: 28) waren eine ganze Menge. Ansonsten war die 15 die Zahl des Abends: Mit so vielen Punkten avancierten Jeff Garrett und Kaza Kajami-Keane zu den Topscorern bei den Hausherren, 15 Punkte betrug der größte Vorsprung (84:69) – und eben dieser wurde durch einen 15:0-Lauf unter den Ovationen des Publikums herausgespielt.
Spieler der Partie: Angesichts der Wende, die das Spiel nahm, geht ein Lob an das komplette Chemnitzer Team. Auffallend waren dabei allerdings die Auftritte von Kaza Kajami-Keane (15 Punkte, sieben Assists, vier Rebounds), Jonas Richter (siehe „Die Deutschen“) und Jeff Garrett (15 Punkte, neun Rebounds).

Die Deutschen: Gewiss hätte Kevin Yebo der Partie gern seinen Stempel aufgedrückt, aber die frühe Disqualifikation machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Bei den NINERS war dafür Verlass auf Jonas Richter, der elf Punkte und sieben Rebounds zum Erfolg beisteuerte. Bei den Gästen fuhr Weltmeister Johannes Thiemann mit 13 Zählern eine zweistellige Ausbeute ein und war gemeinsam mit Matt Thomas Topscorer seiner Mannschaft.
Was wir bisher gelernt haben: Deutliche Erfolge bringen keine Sicherheit. Auf das klare 95:82 der Niners im ersten Spiel der Serie ließen die Berliner ein 86:64-Statement folgen. Statt nun dort weiterzumachen, hatte beim dritten Duell Chemnitz die Nase am Ende mit zwölf Punkten vorn. Was das für das nächste Aufeinandertreffen bedeutet? Mutmaßlich: genau nichts! Es bleibt spannend zwischen dem vielfachen deutschen Meister aus der Hauptstadt und dem starken Herausforderer.
Am Rande der Bande: Die NINERS traten erneut ohne Tylor Ongwae an, bei ALBA fehlten die Langzeitverletzten Ziga Samar, Gabriele Procida und Matteo Spagnolo.
Wie geht’s weiter: Schon an diesem Dienstag, 4. Juni, treffen sich die beiden Mannschaften wieder. Tipoff zur Partie in Chemnitz ist um 18.30 Uhr.
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