In den vergangenen beiden Jahren jeweils per Sweep aus den Playoffs ausgeschieden, feiern die NINERS Chemnitz nun ihren ersten Playoff-Sieg der Vereinsgeschichte in der Beletage. Den 83:77-Heimerfolg über RASTA Vechta hat der Europapokalsieger einem 13:0-Lauf im dritten Viertel und einem starken DeAndre Lansdowne über die komplette Partie zu verdanken.
Stand: NINERS Chemnitz (3) – RASTA Vechta (6) 1:0
Spielverlauf und Wendepunkt: Bei Chemnitz übernahm DeAndre Lansdowne als Spielmacher, mit Wesley van Beck der zweite Guard danach als Scorer. Kollektiv kamen die Hausherren ins Laufen, nach einem 18:10-Start zwangen sie Vechta nach sechseinhalb Minuten zur ersten Auszeit. Die Gäste trafen im ersten Viertel zwar nur 26,7 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld, kamen aber immer wieder an die Freiwurflinie und verkürzten so auf 16:19.
Auch im zweiten Durchgang prägten die Guards die Partie. Bei Vechta leitete Ryan Schwieger die Offensive, bei Chemnitz schaltete nun auch Lansdowne in den Scoring-Modus und war bei seinem stark Zug zum Korb nicht zu stoppen. Vechtas Go-to-Guy Tommy Kuhse hatte jedoch Abschlussschwierigkeiten, versuchte aber weiter, ins Spiel zu finden. Die Gäste trafen nun besser aus dem Feld, verloren gegen die aggressive Chemnitzer Verteidigung selten den Ball, lagen zur Pause dennoch mit 34:42 zurück.
Als es so schien, als könne Kuhse Vechta zurück ins Spiel bringen, stoppte Chemnitz die Comeback-Versuche der Gäste: Viereinhalb Minuten lang gestatteten die Gastgeber keine Punkte, durch einen 13:0-Lauf zogen sie auf 57:41 davon. In dieser Phase musste Vechtas Tanner Groves nach zwei unsportlichen Fouls die Partie vorzeitig beenden. Der Chemnitzer Lauf wurde erst durch ein disqualifizierendes Foul von Aher Uguak gestoppt. Dennoch behaupteten die Gastgeber vor dem vierten Durchgang eine 66:47-Führung.
Mit einigen Dreiern blieben die Gäste im Spiel, Spencer Reaves drückte bei viereinhalb Minuten zu spielen von Downtown den Rückstand nach langer Zeit mal wieder in den einstelligen Bereich (71:62). Die Gäste kamen Schritt für Schritt zurück und waren 95 Sekunden vor Spielende dank Kuhse auf 72:76 herangekommen. Doch drehen sollte Vechta die Partie nicht mehr, Lansdowne legte bei 24 Sekunden auf der Uhr per Korbleger nach erneut starkem Zug zum Korb zum 81:72-Dagger ein.

Duell im Fokus: Bei der MVP-Wahl landete Vechtas Tommy Kuhse hinter Otis Livingston und vor Chemnitz' Kevin Yebo auf dem zweiten Platz, dementsprechend lag der Fokus der NINERS-Defense natürlich auch darauf, die Kreise des Guards einzuschränken. Erst von Wesley van Beck verteidigt, musste sich Kuhse über den Großteil der Partie mit dem langen Flügelspieler Tylor Ongwae herumschlagen, nach Switches aber auch gegen Big Men. So hatte Kuhse anfangs Probleme, traf nur einen seiner ersten sechs Würfe aus dem Feld, doch war in der Crunchtime zur Stelle – diesmal wieder gegen van Beck. Sieben Punkte erzielte Kuhse in den letzten drei Minuten, am Ende kam er immerhin auf 18 Zähler, vier Rebounds und drei Assists, netzte aber nur sieben seiner 20 Würfe ein.
Spieler der Partie: Der wertvollste Akteur auf dem Parkett war aber DeAndre Lansdowne. Der Chemnitzer Guard schulterte sein Team über die ganzen 27 Minuten, die er auf dem Parkett stand, war beim Zug zum Korb nicht zu stoppen, sorgte so auch für den Dagger und schrieb sich 22 Zähler (10/17 FG), sechs Rebounds, drei Assists und zwei Steals in den Boxscore.
Zahlen, bitte: Neun seiner zehn Würfe traf Lansdowne in der Zone, vor allem deshalb markierten die Chemnitzer dort als Team mit 40:20 doppelt so viele Punkte als Vechta.
Am Rande der Bande: Bei Chemnitz setzte Kaza Kajami-Keane aus.
Wie geht’s weiter: Beide Teams stehen sich am kommenden Sonntag erneut in Chemnitz gegenüber, Tip-Off des zweiten Playoff-Duells ist um 19 Uhr.
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