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Home/Newscenter/„Do or die“ schon im zweiten Halbfinale? Berlin sucht Antworten auf die starke Verteidigung von Chemnitz

Vorberichte„Do or die“ schon im zweiten Halbfinale? Berlin sucht Antworten auf die starke Verteidigung von Chemnitz

29. Mai 2024
Die NINERS Chemnitz sind am Dienstag mit einem Paukensachlag in das erste Playoff-Halbfinale ihrer Vereinsgeschichte gestartet und haben ALBA BERLIN mit einem überraschend souveränen 95:82-Sieg in der Berliner Arena am Ostbahnhof gleich im ersten Spiel der Serie best-of-five den Heimvorteil geklaut. Zuvor hatte ALBA in dieser Saison 18:1 Heimspiele gewonnen (einziger Ausrutscher gegen den MBC) und auch in beiden Punktspielen triumphiert. Mit einem zweiten Sieg am Freitag – dann in der engeren Max-Schmeling-Halle vor vermutlich heißerer Kulisse – kann Chemnitz die Tür zum Finale jetzt für sich sogar noch weiter aufstoßen. Die NINERS haben sich dafür entschieden, in der Nacht zum Mittwoch noch in die eigenen Betten nach Chemnitz zurückzukehren, um dann am Donnerstag erneut mit dem Bus über A13 und A4 die Hauptstadt für das zweite Spiel anzusteuern.

Stand: ALBA BERLIN (2) – NINERS Chemnitz (3) 0-1

Status quo: Die NINERS Chemnitz sind am Dienstag mit einem Paukenschlag in das erste Playoff-Halbfinale ihrer Vereinsgeschichte gestartet und haben ALBA BERLIN mit einem überraschend souveränen 95:82-Sieg in der Uber Arena am Ostbahnhof gleich im ersten Spiel der Serie best-of-five den Heimvorteil geklaut. Zuvor hatte ALBA in dieser Saison 18 der 19 Heimspiele gewonnen (einziger Ausrutscher gegen den MBC) und auch in beiden Punktspielen triumphiert. Mit einem zweiten Sieg am Freitag – dann in der engeren Max-Schmeling-Halle vor vermutlich heißerer Kulisse – kann Chemnitz die Tür zum Finale jetzt für sich sogar noch weiter aufstoßen. Die NINERS haben sich dafür entschieden, in der Nacht zum Mittwoch noch in die eigenen Betten nach Chemnitz zurückzukehren, um dann am Donnerstag erneut mit dem Bus über A13 und A4 die Hauptstadt für das zweite Spiel anzusteuern.

Die besondere Brisanz: Streng genommen ist in einer Serie best-of-five ein „Do or die“ erst ab dem dritten Spiel möglich. Für ALBA fühlt sich dieses zweite Spiel am Freitag aber trotzdem bereits wie ein „Friss oder stirb“ an, denn mit einem 0:2-Rückstand nach Chemnitz reisen zu müssen, wäre eine sehr schwere Aufgabe. Entsprechend groß ist der Druck auf Berliner Seite, Lösungen gegen die starke und von Trainer Rodrigo Pastore gut eingestellte Chemnitzer Verteidigung zu finden. Auch die eigene Defense wird ALBA-Trainer Israel Gonzalez in gleich mehrfacher Hinsicht verbessern und ggf. umstellen müssen, denn am Dienstag konnten die Chemnitzer ihr Spiel mit guter Ballbewegung (25 Assists bei nur 13 Ballverlusten) über weite Phasen doch zu ungestört abspulen.

Die Albatrosse müssen die Köpfe bis Freitag wieder nach oben richten. (Foto: Tilo Wiedensohler)

Was wir bisher gelernt haben: Mit nur einem etatmäßigen Aufbauspieler, dem nachverpflichteten Martin Hermannsson, ist der Spielaufbau eine bekannte Schwachstelle im Berliner Spiel. Die Chemnitzer, die sich schon die gesamte Saison über darauf spezialisiert haben, den gegnerischen Aufbau zu zerstören, übten natürlich von der ersten Minute an großen Druck auf den Berliner Aufbau aus und das zeigte Wirkung. Zwar verlor Hermannsson nur einen Ball, aber er steuerte auch nur vier Assists zum Spiel bei und die Versuche von Sterling Brown und Johannes Thiemann, ihn beim Dirigieren zu unterstützen, endeten mit jeweils vier Ballverlusten der beiden Berliner Topscorer. Wie Vechta im Viertelfinale (11,5 Assists pro Spiel) beendete auch ALBA das erste Halbfinale gegen Chemnitz mit nur elf Assists. Im Saisonschnitt legen die Berliner in dieser Saison 20,4 Assists auf.

Der Blick zurück (aufs erste Spiel): Nach den mit bereits elf Führungswechseln dramatischen ersten 17 Minuten stand es in Berlin unentschieden 32:32. Doch dann überrumpelten die Chemnitzer ALBA in nur knapp drei Minuten mit einem von drei Dreiern durch Kevin Yebo und Kaza Kajami-Keane gekrönten vorentscheidenden 12:0-Lauf. ALBAs Antwort in diesen folgenschweren hektischen drei Minuten bestand in vier vergebenen Dreiern von Martin Hermannsson und Sterling Brown, einem gegen Johannes Thiemann gepfiffenen Offensivfoul und einem daran anknüpfenden technischen Foul von Sterling Brown. Nach dem Seitenwechsel war das Spiel wieder ausgeglichen, ohne dass ALBA jedoch diesen Zwölf-Punkte-Rückstand im dritten (27:28) und im vierten Viertel (23:23) maßgeblich verkürzen konnte. Mit 23 Punkten von Kevin Yebo und 16 von Kaja Kazami-Keane fanden die NINERS immer eine Antwort auf die Berliner Topscorer Sterling Brown (24) und Johannes Thiemann (23) und schaukelten ihren 95:82-Sieg ins Ziel.

Zahlen, bitte: Die Statistik unterstreicht, dass die Chemnitzer mit 15:7 Offensivrebounds mehr Energie in das Spiel investiert haben. Daraus resultierten nicht nur 22:4 Punkte aus zweiten Chancen, sondern auch satte 44:28 Punkte in der Zone, die sich die Berliner Big Men hinter die Ohren schreiben müssen (bzw. die Chemnitzer auf ihre Fahnen schreiben können). 25:11 Assists für Chemnitz stellen zudem der Berliner Verteidigung kein gutes Zeugnis aus. Erst im letzten Viertel brachte ALBA die Chemnitzer Offensive etwas ins Schwimmen, verstolperte die Chance zu einer späten Wende aber mit eigenen Fehlern sofort wieder.

Duell im Fokus: Johannes Thiemann und Kevin Yebo waren im ersten Spiel mit je 23 Punkten die Topscorer. Die Berliner suchten gezielt ihren Weltmeister, der sich mit 7/8 Würfen aus der Nahdistanz und 9/10 Freiwürfen nicht lumpen ließ, im schwachen Berliner zweiten Viertel aber auch Nerven zeigte. Kevin Yebo lungerte viel an der Dreierlinie herum, wo er dem Weltmeister mit seinen 4/5 Dreiern ein wenig die Show stahl. Auch die Rebounds führten Yebo (6) und Thiemann (5) an, wobei der Chemnitzer Big Man aber deutlich mehr Unterstützung von seinen Mitspielern erhielt als „JT“. Die NINERS gewannen das Reboundduell 39:29 (14:5 im zweiten Viertel).

23 Punkte: Topscorer Kevin Yebo legte wieder ein Luftgitarren-Solo hin. (Foto: Tilo Wiedensohler)

Dreier: Das Duell der besten Dreierschützen Matt Thomas und Wes van Beck (beide machen im Saisonschnitt drei Dreier mit Quoten von 44 bzw. 43 Prozent) entfiel am Dienstag wegen Ladehemmung (beide jeweils 1/5). Van Beck machte aber trotzdem eine bessere Figur, weil er sich mit jeweils sechs Assists und Rebounds erfolgreicher anderweitig nützlich machte. Unter dem Aspekt, dass Berlin und Chemnitz im Saisonschnitt gleichermaßen 35 Prozent ihrer Dreier verwandeln, erwischten die NINERS mit 38 Prozent (10/26) einen besseren Tag als die Berliner mit 32 Prozent (9/28), wobei Sterling Brown die Berliner Dreierquote noch mit seinen 6/9 Treffern fast im Alleingang rettete (seine Teamkollegen trafen nur zu 16 Prozent!).

X-Faktoren: DeAndre Lansdowne und Jeff Garrett setzten am Dienstag wegen früher Foulprobleme weniger Akzente als gewohnt. Aber das tat den Chemnitzern nicht allzu weh, weil Kaza Kajami-Keane und Kevin Yebo auf diesen Positionen sehr stark in die Bresche sprangen. Diese qualitative Tiefe auf der Eins und der Vier dürfte auch in den folgenden Spielen dieser Serie ein gewichtiger Chemnitzer Trumpf sein. Auf Berliner Seite bekamen Khalifa Koumadje, Justin Bean und Tim Schneider mit einstelligen Einsatzzeiten nur wenig Spielzeit, was mit Blick auf die am Dienstag offenbarte Berliner Reboundschwäche (die drei sind in dieser Saison neben „JT“ ALBAs beste Rebounder) Anlass für mehr Berücksichtigung in den nächsten Spielen sein könnte.

Die ewige Bilanz: Der Chemnitzer Sieg war der erst zweite gegen ALBA und der erste in Berlin. Die ewige Bilanz steht damit bei nunmehr 8:2 Siegen für Berlin. In der Max-Schmeling-Halle spielen die NINERS am Freitag zum ersten Mal. Fügen sie den dort bisher in sechs Saisonspielen noch ungeschlagenen Albatrossen die nächste Niederlage zu?

Meilensteine: Johannes Thiemann (Berlin) fehlen noch zwei Assists bis 300. Auf Chemnitzer Seite fehlt Jonas Richter noch ein Steal bis 100.

Am Rande der Bande: Ohne neue Verletzungen dürften am Freitag dieselben Aufgebote auf dem Parkett stehen: ALBA ohne die Langzeitverletzten Ziga Samar, Matteo Spagnolo und Gabriele Procida und Chemnitz ohne Tyler Ongwae (angeschlagen bzw. siebter Importspieler).

Es ist alles Gold, was glänzt: War das am Dienstag bereits das letzte Saisonspiel von ALBA in der Arena am Ostbahnhof? An den Ausgängen wurden nach dem Spiel schon die Flyer für das Spiel der deutschen Nationalmannschaft am 19. Juli gegen Japan verteilt. Das Spiel in Berlin ist für die DBB-Auswahl der letzte Auftritt in Deutschland vor den Olympischen Spielen in Paris. Einen letzten Test gibt es für das Team um Dennis Schröder dann noch am 22. Juli in London gegen die USA, die sich für ihre Olympia-Generalrobe natürlich einen ganz besonderen Gegner ausgesucht haben – den Weltmeister!

Fernsehen / Livestream: Die Partie wird ab 18:15 Uhr bei Dyn von Arne Malsch und Patrick Femerling (Experte) kommentiert. Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Live-Programm im Basketball wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist seit Anfang August über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender.