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Home/Newscenter/Klassiker wird neu belebt: Berlin und Bonn erstmals nach 15 Jahren wieder in einem Playoff-Duell

VorberichteKlassiker wird neu belebt: Berlin und Bonn erstmals nach 15 Jahren wieder in einem Playoff-Duell

16. Mai 2024
Nachdem die Bonner sich in den Play-Ins gegen Ludwigsburg durchgesetzt haben, ist die Wiederauferstehung eines alten Playoff-Klassikers mit dem Viertelfinale Berlin gegen Bonn perfekt. Sechsmal standen sich die beiden Clubs von 1997 bis 2009 in der Postseason gegenüber (viermal im Finale und zweimal im Halbfinale). Doch nach den für beide Seiten traumatischen Playoffs 2009 gingen sich Bonn und Berlin 15 Jahre lang in der Postseason aus dem Weg. ALBA verlor damals als Titelverteidiger das fünfte Halbfinale gegen Bonn in eigener Halle. Der Bonner Jubel währte aber auch nur zwei Wochen, denn im fünften Finalspiel in Oldenburg verspielten die Baskets den schon sicher geglaubten Meistertitel mit zwei dramatischen Ballverlusten in der Crunchtime. Dass Berlin und Bonn sich jetzt „nur“ im Viertelfinale gegenüberstehen, dürfte nach der langen Pause den Spaß an der Neuauflage des alten Klassikers kaum schmälern.

Stand: ALBA BERLIN (2) – Telekom Baskets Bonn (7) 0-0

Titel: Berlin: Deutscher Meister 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2008, 2020, 2021 und 2022 (11x) – Deutscher Pokalsieger 1997, 1999, 2002, 2003, 2006, 2009, 2013, 2014, 2016, 2020 und 2022 (11x) – Korac Cup-Sieger 1995 / Bonn: Champions League-Sieger 2023

Status Quo: Nachdem die Bonner sich in den Play-Ins gegen Ludwigsburg durchgesetzt haben, ist die Wiederauferstehung eines alten Playoff-Klassikers mit dem Viertelfinale Berlin gegen Bonn perfekt. Sechsmal standen sich die beiden Clubs von 1997 bis 2009 in der Postseason gegenüber (viermal im Finale und zweimal im Halbfinale). Doch nach den für beide Seiten traumatischen Playoffs 2009 gingen sich Bonn und Berlin 15 Jahre lang in der Postseason aus dem Weg. ALBA verlor damals als Titelverteidiger das fünfte Halbfinale gegen Bonn in eigener Halle. Der Bonner Jubel währte aber auch nur zwei Wochen, denn im fünften Finalspiel in Oldenburg verspielten die Baskets den schon sicher geglaubten Meistertitel mit zwei dramatischen Ballverlusten in der Crunchtime. Dass Berlin und Bonn sich jetzt „nur“ im Viertelfinale gegenüberstehen, dürfte nach der langen Pause den Spaß an der Neuauflage des alten Klassikers kaum schmälern.

Die besondere Brisanz: ALBA BERLIN, das beide Punktspiele gegen die Telekom Baskets Bonn gewonnen hat, ist als Zweiter der Punktrunde der Favorit, aber in den Playoffs werden alle Zeiger zurück auf Null gestellt. Niemand in der easyCredit BBL weiß das besser als Bonn und Berlin, die in der vergangenen Saison mit historisch guten Resultaten (nur zwei bzw. drei Niederlagen in der Punktrunde) als Erster und Zweiter in die Playoffs starteten. Der Titel ging aber bekanntlich nach Ulm, das als Siebter überraschend Berlin im Viertelfinale und Bonn im Finale ausschaltete. Neben der Enttäuschung über diese Ulmer Nackenschläge mussten die Fans in Bonn und Berlin verkraften, dass ihre Teams im folgenden Sommer auseinanderfielen. Sowohl am Rhein als auch an der Spree hat man sich jedoch erfolgreich neu aufgestellt. Die Berliner haben sich in einer starken Rückrunde sogar den zweiten Platz in der Punktrunde erkämpft. Die Bonner mussten für ihr Playoff-Ticket zwar in den Play-Ins nachsitzen, lösten ihre Aufgabe dort gegen Ludwigsburg aber mit 90:69 ausgesprochen souverän und starten jetzt – wie Ulm im Vorjahr – in der Berliner Arena am Ostbahnhof als Siebter mit viel Rückenwind in die diesjährigen Playoffs.

Berlin als Playoff-Dauerbrenner: Seit der Vereinsgründung (1990 als BG Charlottenburg) hat ALBA regelmäßig die Playoffs erreicht. In dieser Saison starten die Berliner somit schon zum 34. Mal in die Playoffs. Auch der Vorgängerverein DTV Charlottenburg war seit der Einführung der Playoffs (mit Viertelfinale) 1986 bis 1990 immer dabei, so dass es in der mittlerweile 39-jährigen Playoff-Geschichte der BBL – das Corona-Finalturnier mitgerechnet – keine Postseason ohne Berliner Beteiligung gab. In bisher 38 Playoff-Jahren musste ALBA nur zehnmal (zuletzt im Vorjahr gegen Ulm) schon im Viertelfinale die Segel streichen. Die Telekom Baskets Bonn stehen zum 23. Mal in den Playoffs, in denen sie sechsmal das Finale (viermal gegen Berlin, im Vorjahr gegen Ulm) und fünfmal das Halbfinale erreichten.

Martin Hermannsson im Fokus: Der Isländer muss die Berliner als einzig verbliebener Einser anführen. (Foto: Jörn Wolter)

Duelle im Fokus: Der Norweger Harald Frey ist der Motor des Bonner Spiels, machte vor neun Tagen im Piunktspiel in Berlin mit 23 Punkten (4/9 Dreier, 7/7 Freiwürfe und sieben Assists) eines seiner besten Saisonspiele und stellte damit auch sein Gegenüber, den Isländer Martin Hermannsson (13 Punkte und vier Assists) in den Schatten. Dass die Bonner trotz der starken Leistung Freys in Berlin trotzdem ohne Chance waren, lag auch daran, dass ihr zweiter Point Guard Glynn Watson gegen die Verteidigung von Jonas Mattisseck mit nur neun Punkten und ohne Assist (bei drei Ballverlusten) überhaupt nicht zu seinem Spiel fand. Der zum Jahreswechsel nachverpflichtete Martin Hermannsson ist nach den Ausfällen von Ziga Samar und Matteo Spagnolo ALBAs einziger Point Guard. Aber die Berliner Eigengewächse Jonas Mattisseck und Malte Delow unterstützen ihn in großartiger Weise dabei, diesen Schwachpunkt im Berliner Aufgebot zu kompensieren. Mattisseck entlastet den Isländer mit seiner hautengen Verteidigung der gegnerischen Ballführer und der zu Saisonbeginn eigentlich auf den Positionen zwei/drei eingeplante Delow wächst im Saisonverlauf immer besser in die Rolle des zweiten Spielgestalters hinein.

Der X-Faktor: Viel konnte Louis Olinde in dieser Saison in Berlin bislang nicht zum Erfolg beitragen, denn der Nationalspieler verpasste aufgrund immer neuer Verletzungen mehr als die Hälfte aller BBL-Spiele. Pünktlich zu den Playoffs meldet sich der Forward jetzt aber gesund. Kann der ohne Zweifel hochtalentierte Nationalspieler mit seiner Vielseitigkeit jetzt bei dezimierten Albatrossen in der entscheidenden Saisonphase sogar zum X-Faktor werden? Wenn es auf Bonner Seite einen gibt, der das verhindern kann, dann ist es wohl der Kanadier Noah Kirkwood, der sich bei den nicht unbedingt für ihre Defense gerühmten Bonnern als der beste Verteidiger herauskristallisiert hat und Olinde auf dem Flügel auch in Sachen Vielseitigkeit in nichts nachsteht.

Nationalspieler Chris Sengfelder geht bei den neuformierten Bonner in dieser Saison als Anführer voran. (Foto: Camera 4)

Die Anführer: Nach dem Abgang von Luke Sikma war es in Berlin die logische Konsequenz, dass Johannes Thiemann auf der Position Vier in die erste Fünf aufrückte. Aber mit dem Selbstbewusstsein eines Weltmeisters übernahm der Nationalspieler als neuer Kapitän auch ganz selbstverständlich die generelle Führungsrolle im Team. In Bonn ist mit Christian Sengfelder ebenso ein erfahrener Nationalspieler, der übrigens 2022 zusammen mit Thiemann bei der Europameisterschaft in Berlin Bronze gewann, als Kapitän der Anführer der im vergangenen Sommer komplett neu zusammengestellten Mannschaft.

Die Trainer: Israel Gonzalez und Roel Moors fanden beide auf ihre Weise in Berlin und Bonn große Fußstapfen ihrer Vorgänger vor, haben sich davon aber nicht abschrecken lassen. Moors hat als Nachfolger von Tuomas Iisalo sogar aus dem Stand am Rhein – mit den aus Göttingen mitgebrachten Harald Frey und Till Pape – ein komplett neues Team geformt, dass sich sowohl in der Champions League als auch in der easyCredit BBL als konkurrenzfähig erwiesen hat. Gonzalez konnte in seinen ersten beiden Jahren als ALBA-Headcoach noch auf der von Coach Aito geerbten Teamstruktur aufbauen, war aber in dieser Saison erstmals mit einem Team am Start, in dem nur noch wenige Aito selbst erlebt haben. Wie der Spanier dieses „neue ALBA“ trotz beispiellosem Verletzungspech und vieler Niederlagen in der EuroLeague mit viel Impsovisation bei Laune gehalten und in der BBL sogar auf den zweiten Platz gecoacht hat, ist aller Ehren wert.

Die Punktspiele: Die letzte Begegnung zwischen beiden Teams gab es erst vor einer guten Woche in Berlin und sie war mit 90:69 für ALBA eine klare Angelegenheit. Zwar erwischten die Bonner mit 14:7 einen guten Start, doch ALBA konterte mit einem 10:0-Lauf und hatte die an der Dreierlinie mit nur 27 Prozent (9/34) schwächelnden Bonner schon zur Halbzeit (50:31) unter Kontrolle. Auch das Hinspiel im Telekom Dome am 21. Januar gewannen die Berliner nach einem guten Bonner Start (27:15) am Ende noch 95:87.

Am Rande der Bande sitzen auf Berliner Seite Ziga Samar, Matteo Spagnolo und Gabriele Procida, die alle drei nach diversen Operationen in dieser Saison nicht mehr eingreifen können. ALBA-Trainer Israel Gonzalez stehen damit in den Playoffs nur noch fünf-Importspieler zur Verfügung. Bei den Bonnern hat unterdessen sogar Center  Benedikt Turudic nach seiner Rücken-OP Trainer Roel Moors signalisiert, dass er wieder ins Training einsteigen kann. Zumindest das Viertelfinale dürfte nach der langen Verletzungspause für einen Spieleinsatz aber noch zu früh kommen.

Zahlen, bitte: Berlin (89,7 PPG) und Bonn (89,5 PPG) sind hinter Ulm die korbhungrigsten Teams in der easyCredit BBL und mit Wurfquoten von 50,1 Prozent (Berlin) bzw. 48,7 Prozent (Bonn) neben den Bayern und Ulm auch die treffsichersten. Auch im alle Zahlen kombinierenden Offensiv-Ranking rangieren Bonn und Berlin hinter den Bayern an der Spitze. Die Serie zwischen Berlin und Bonn verspricht gemessen an diesen Zahlen die offensivstärkste der vier Playoff-Duelle zu werden.

Ewige Bilanz: Einschließlich der vier Spiele des Godesberger TV gegen die BG Charlottenburg in der Saison 1990/1991, führt ALBA in der ewigen Bilanz mit 63:27 Siegen.

Meilensteine: Jonas Mattisseck fehlen noch drei Dreier bis 200 und Johannes Thiemann fehlen noch vier Offensivrebounds bis 400.

Alte Bekannte: ALBA-Assistenztrainer Thomas Päch erprobte sich 2019/2020 als Headcoach in Bonn, was jedoch nach wenigen Monaten in einer vorzeitigen Trennung beider Parteien endete. Sam Griesel und Lars Thiemann gewannen 2019 zusammen mit Jonas Mattisseck bei der U20-Europameisterschaft in Tel Aviv mit der deutschen Auswahl die Bronzemedaille.

Bisherige Playoff-Serien: Die Rivalität zwischen beiden Clubs hat ihren Ursprung in der Saison 1996/1997, als die Telekom Baskets Bonn mit einem Sieg im letzten Spiel der Hauptrunde - richtig: gegen Berlin – sensationell die Playoffs erreichten und dort erst im Finale von: richtig Berlin – gestoppt wurden. Auch für ALBA war das dramatische Finale (3:1) ein historischer Meilenstein, denn es markierte den ersten nationalen Titel der Berliner Vereinsgeschichte. Das Duell zwischen Bonn und Berlin, das bis dahin unbekannten Zuschauerzuspruch mobilisierte (es war ALBAs erste Saison in der neuen Max-Schmeling-Halle), wurde zum BBL-Klassiker und zur „Mutter aller Spiele“, denn auch in den folgenden Jahren kreuzten sich die Wege beider Clubs immer wieder in den Playoffs – lange mit dem immer gleichen Gewinner, bis die Bonner im Halbfinale 2009 endlich den Bann brachen und den damaligen Titelverteidiger ALBA mit 3:2 im Halbfinale stürzten:

Finale 1997: 3:1 für Berlin
Finale 1999: 3:2 für Berlin
Halbfinale 2000: 3:0 für Berlin
Finale 2001: 3:0 für Berlin
Finale 2008: 3:1 für Berlin
Halbfinale 2009: 2:3 für Bonn

Es ist alles Gold, was glänzt: Coach Aito Garcia Reneses ist seit dem vergangenen Wochenende in Berlin und bleibt bis zum Final Four der EuroLeague in der Hauptstadt. Die mittlerweile 77-jährige spanische Trainerlegende trainierte ALBA von 2017 bis 2021 und inspirierte in Berlin mit seiner Basketball-Philosophie unter anderem die heutigen Weltmeister Niels Giffey, Maodo Lo und Johannes Thiemann sowie den jungen Franz Wagner.

Eigentlich müssten die Bonner Martin Hermannsson permanent unter Druck setzen, rät Stefan Koch (Foto: Camera 4).

Stefan Koch hat in zwei Kolumnen die vier Viertelfinalserien analysiert. Wie ist die Ausgangslage bei den acht Klubs? Was ist für jedes Team der wichtigste Faktor, um das Halbfinale zu erreichen? Und im Nachschlag natürlich: Welche vier Mannschaften werden laut unseres Experte gewinnen? Der Meister, der Aufsteiger und zwei weitere positive Überraschungen – Hier geht es zum ersten Teil der Playoff-Vorschau! Zwei Favoriten gegen zwei Qualifikanten – Hier geht es zum zweiten Teil der Playoff-Vorschau!

Fernsehen / Livestream: Bei Dyn kommentiert Florian von Stackelberg das Spiel ab 18:15 Uhr. Phil Hartwich ist der Experte an seiner Seite. Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Live-Programm im Basketball wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist seit Anfang August über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.

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