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Home/Newscenter/Playoff-Vorschau, erster Teil: Der Meister, der Aufsteiger und zwei weitere positive Überraschungen

Kochs NachschlagPlayoff-Vorschau, erster Teil: Der Meister, der Aufsteiger und zwei weitere positive Überraschungen

16. Mai 2024

Wenn alle Spiele der Hauptrunde absolviert waren, wusste man in der Vergangenheit genau, wie die Duelle in der ersten Playoff-Runde aussahen. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Durch den neuen Modus der Play-Ins, der aus meiner Sicht aufgrund seines spannungsgenerierenden Elements die Fans begeistern wird, müssen wir bis Donnerstag warten, um zu wissen, wer der Viertelfinalkontrahent des Hauptrundenersten sein wird. Deshalb befasse ich mich in meiner ersten Playoff-Vorschau mit den beiden Serien, die ohne Play-In-Qualifikanten über die Bühne gehen werden. Darin spielen mit Chemnitz, Würzburg und Vechta die drei positiven Überraschungen der Saison. Zu ihnen gesellt sich der Titelverteidiger aus Ulm, der in der vergangenen Spielzeit bewies, dass man komplett ohne Heimvorteil Deutscher Meister werden kann!

NINERS Chemnitz (3) – RASTA Vechta (6)

Die Ausgangslage: Es soll angeblich die eine oder andere Stimme in Vechta gegeben haben, die vor dem letzten Hauptrundenspieltag Chemnitz anstelle von Würzburg präferiert hätte, weil RASTA-Schlüsselspieler Tommy Kuhse in beiden Duellen mit den Unterfranken gegen Javon Bess nicht gut aussah. Andererseits ist aber die Chemnitzer Verteidigung die stärkste der Liga, und der Auswärtssieg des Neulings in Sachsen kam eine Woche nach dem Sieg der NINERS im FIBA Europe Cup zustande, weshalb er nicht überbewertet werden sollte. 

Die Serie aus Chemnitzer Sicht: Mit zuletzt drei Siegen in Folge haben die Chemnitzer ihr kleines Zwischentief überwunden. Für die Serie wäre es eminent wichtig, dass Keza Kajami-Keane zurückkehrt, der beim Hauptrundenabschluss gegen Würzburg wegen einer Knieverletzung fehlte. Außerdem gilt es, die Dreier der Vechtaer zu kontrollieren, die sie mit 39,3 Prozent exzellent treffen.

Die Serie aus Vechtaer Sicht: Offensiv dürfte es wichtig werden, gegen das Switchen der NINERS eine Balance zwischen Ballmovement und dem Attackieren der Mismatches zu finden. Am defensiven Ende muss man einen geeigneten Verteidiger gegen Kevin Yebo finden. Johann Grünloh und Richmond Aririguzoh dürfte es als klassischen Fünfern ein wenig an Beweglichkeit fehlen, und Tanner Groves ist relativ foulanfällig.

ratiopharm ulm (4) – Würzburg Baskets (5)

Die Ausgangslage: Die Ulmer haben vom Ende der Doppelbelastung mit dem Eurocup profitiert. So hat es der Titelverteidiger im Schlussspurt tatsächlich noch geschafft, sich den Heimvorteil für das Viertelfinale zu sichern. Damit startet er drei Plätze höher als in der Meisterschaftssaison. Die Würzburger haben die beste Hauptrunde der Klubgeschichte absolviert. Aber diese Mannschaft erweckt den Eindruck, als ob sie damit keinesfalls schon zufrieden sei.

Die Serie aus Ulmer Sicht: Wenn die „Uuulmer“ ihren Fokus hochhalten können, sollten sie diese Serie gewinnen. Aber genau dieser Aspekt war bislang keine Konstante. Die 1-1-Verteidigung auf den Außenpositionen ist der defensive Schlüssel für die Schützlinge von Anton Gavel. Noch wichtiger ist aber der Faktor der Tiefe des Kaders, der auch ohne Philipp Herkenhoff für ratiopharm ulm spricht.

Die Serie aus Würzburger Sicht: Die Qualität der Verteidigung, die sich in den letzten Wochen eher verschlechtert hat, wird gefragt sein. Ulm ist ein Konkurrent, der den Ball extrem gut bewegt. Würzburg muss eine konzeptionelle und auf kollektiven Prinzipien beruhende Lösung dagegen finden. Gleichzeitig geht es darum, die Belastungen der offensiven Schlüsselspieler mit Otis Livingston II an der Spitze gut zu dosieren.

Kochs Nachschlag

Je intensiver diese Serie wird, desto stärker dürfte das Pendel in die Ulmer Richtung schlagen. Außer dem zuletzt angeschlagenen Max Ugrai und Collin Welp können die Würzburger keine deutschen Akteure in die Waagschale werfen. Das Team ist abhängig von den Leistungen seiner Topspieler, die in diesem Viertelfinalduell mehr als 30 Minuten pro Partie auf dem Parkett stehen müssen. Deshalb erwarte ich einen Ulmer Erfolg, der aber auch nicht den geringsten Schatten über die tolle Saison der Baskets werfen würde. 

Es mag überraschen, aber das Duell zwischen Chemnitz und Vechta erwarte ich knapper. Das liegt unter anderem daran, dass Vechta als das in der Hauptrunde schlechter platzierte Team über gute Qualität auf den deutschen Positionen verfügt. Mit Joel Aminu, Spencer Reaves, Joschka Ferner und Johann Grünloh ist der Neuling hier tiefer besetzt als die NINERS. Ich denke, dass der Heimvorteil in dieser Serie eine große Rolle spielen wird. Letztendlich haben beide Mannschaften eine großartige Saison gespielt. Chemnitz war die drittbeste Mannschaft der Hauptrunde, spielt mit einer enormen Physis und hätte in einem alles entscheidenden Spiel Heimvorteil. Deshalb sind die Sachsen für mich favorisiert.

München gegen Ludwigsburg und Berlin gegen Bonn: Die beiden anderen Viertelfinalserien werden hier im zweiten Teil der Playoff-Vorschau analysiert.

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Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.