Die besondere Brisanz: Sowohl die ROSTOCK SEAWOLVES als auch ratiopharm ulm befinden sich in Tabellenbereichen, in denen jede Niederlage schmerzt. Allerdings betrifft das unterschiedliche Gefilde: Während die Rostocker (11-12 Siege) als Tabellen-14. vor dem 26. Spieltag das Ende einer außerordentlich eng beieinanderliegenden Achter-Gruppe bilden, kämpft Ulm um Rang eins. Mit einer Bilanz von 17-7 sind die Schützlinge von Ty Harrelson erster Verfolger des FC Bayern München (17-6).
Status Quo: Die personell geschwächten SEAWOLVES (siehe „Am Rande der Bande“) kamen am vergangenen Wochenende böse unter die Räder, als sie beim EuroLeague-Teilnehmer FC Bayern München mit 66:91 unterlagen. Die Ulmer hingegen brannten gegen überforderte SKYLINERS aus Frankfurt ein Offensivfeuerwerk ab und setzten sich mit 115:88 durch. Im ersten Viertel überforderten sie die hessischen Gäste mit neun erfolgreichen Dreiern (bei zehn Versuchen!).
Duell im Fokus: Die Verletzungen und Veränderungen im Kader haben die ursprünglich vorgesehenen Rollen bei den Rostockern durcheinandergebracht, zuletzt startete bei den SEAWOLVES Bryce Hamilton auf der Eins. Der US-Amerikaner ist mit 17,0 Punkten im Schnitt Topscorer der Ostseestädter, erlebte in München in der Vorwoche allerdings nicht nur eine herbe Niederlage, sondern auch eine enttäuschende persönliche Leistung, als ihm bei 14 Versuchen nur drei Treffer aus dem Feld gelangen. Auf Ulmer Seite hat sich Nelson Weidemann als wichtiger Faktor im Team etabliert, in den vergangenen sechs Spielen gelangen ihm mit nur einer Ausnahme stets zweistellige Punkteausbeuten.

Abseits des Parketts begegnen sich zwei Trainer, die jeweils die erste Saison bei ihrem Club erleben. Der Pole Przemyslaw Frasunkiewicz (Jahrgang 1979) unterzeichnete im vergangenen Sommer einen Vertrag für eine Saison mit der Option auf Verlängerung und versucht jetzt, mit den SEAWOLVES den Sprung in die Postseason zu schaffen. Ty Harrelson wiederum wechselte im Sommer von Vechta nach Ulm. Der 44-Jährige führte RASTA 2023/2024 bis ins Playoff-Viertelfinale und greift mit dem Deutschen Meister von 2023 im ersten seiner zunächst zwei Vertragsjahre direkt nach dem ersten Platz zum Ende der regulären Saison.
Zahlen, bitte: Bei der Dreierquote zählen die Teams zu den besseren in der Liga. Ulm ist mit 38,2 Prozent knapp hinter den SKYLINERS auf dem zweiten Platz gelistet, Rostock findet sich mit 35,5 Prozent auf dem vierten Rang wieder. Vordere – und in diesem Fall eher unerwünschte – Plätze nehmen die Mannschaften bei den Ballverlusten ein: Ulm leistet sich 15,2 und damit die ligaweit drittmeisten, Rostock 14,4 und damit die fünftmeisten.
Die ewige Bilanz: Erst fünfmal standen sich die beiden Kontrahenten in der easyCredit BBL gegenüber, Ulm führt mit 3-2.
Das Hinspiel: Nach zwischenzeitlicher 26-Punkte-Führung geriet ratiopharm ulm beim ersten Aufeinandertreffen noch einmal ins Zittern, doch der Endspurt der Rostocker wurde beim 72:82 letztlich nicht belohnt. Für die SEAWOLVES war es das Ende einer Siegesserie von zuvor drei Erfolgen. Justinian Jessup war für Ulm mit 15 Punkten Topscorer, bei den Rostockern trafen D’Shawn Schwartz (23) und Robin Amaize (16) am besten.
Meilensteine: Nelson Weidemann (Ulm) fehlen noch sieben Dreier bis 200 und vier Steals bis 100. Seinem Teamkollegen Philipp Herkenhoff fehlen noch zwei Dreier bis 150 und zwei Steals bis 100.
Rekordverdächtig: Wenn Rostock und Ulm aufeinandertreffen, steht die längste Auswärtsreise in der Liga auf dem Programm. 822 Kilometer sind es bei der kürzesten Autobahn-Verbindung zwischen der ratiopharm arena und der Stadthalle in Rostock.
Award-Anwärter: Zwei Protagonisten aus diesem Spiel könnten bei den Saisonauszeichnungen eine Rolle spielen. Auf dem Feld ist das Rostocks Bryce Hamilton, der zu den besten Offensivspielern der Saison gehört. Und abseits des Parketts dürfte der Name Ty Harrelson bei der Suche nach dem Trainer des Jahres durchaus infrage kommen.
Am Rande der Bande: Aus Sicht der Rostocker schmerzen die personellen Ausfälle; in München gesellten sich zu den Langzeitverletzten Robin Amaize und D’Shawn Schwartz (für beide ist die Saison beendet) auch noch JeQuan Lewis hinzu. Bei den Ulmern fielen gegen die SKYLINERS Tommy Klepeisz und Isaiah Roby (Saisonende) aus.
Alte Bekannte: Ulms Nelson Weidemann und Rostocks Dominic Lockhart waren 2022/23 Teamkollegen in Chemnitz, auch Ulms Tommy Klepeisz und Sid-Marlon Theis (Rostock) spielten zusammen – und zwar 2016/17 in Braunschweig.
Weise Worte: Rostocks Headcoach Frasunkiewicz fand nach der herben Niederlage in München deutliche Worte. „Ich fand, wir haben in der ersten Halbzeit nicht mitgespielt. Natürlich war es ein gutes Spiel unserer Gegner, aber es ist das erste Mal in dieser Saison, dass wir nicht wettbewerbsfähig waren.“
Sonstiges: Am kommenden Montag, 31. März, endet für die Clubs die Möglichkeit, noch einen Spieler nachzumelden. Ulm hat in dieser Saison noch niemanden nachträglich ins Team geholt und und denkt laut Neu-Ulmer Zeitung offenkundig auch darüber nach, Rostock hat das komplette Kontingent bereits ausgenutzt (JeQuan Lewis, Malik Osborne, Nijal Pearson, Pedro Bradshaw).
Kochs Nachschlag: Das Trainerkarussell in unserer Liga drehte in den vergangenen zehn Monaten schneller als vermutlich jemals zuvor. Nur vier Trainer aus der vergangenen Saison sind noch im Amt, vor der Saison wurden acht neue präsentiert und weitere fünf wurden in der Saison installiert. Und obwohl Stefan Koch mit einem schrägen Bild aus der ZDF-Hitparade von 1975 einsteigt, so ist doch lesenswert, wie er die Situationen der 17 BBL-Cheftrainer einschätzt und welche für ihn Kandidaten für den Trainer des Jahres sind. Hier geht es zur Kolumne!
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 18:15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Stefan Koch. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.