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Home/Newscenter/Brisante Vorgeschichte und vertauschte Rollen: Ulm und Berlin im Duell der heißen Teams

VorberichteBrisante Vorgeschichte und vertauschte Rollen: Ulm und Berlin im Duell der heißen Teams

15. Mai 2025

Stand: ratiopharm ulm (2) – ALBA BERLIN (7) 0-0

Titel: Ulm: Deutscher Meister 2023 – Deutscher Pokalsieger 1996 / Berlin: Deutscher Meister 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2008, 2020, 2021, 2022 – Deutscher Pokalsieger 1997, 1999, 2002, 2003, 2006, 2009, 2013, 2014, 2016. 2020, 2022 – Korac Cup-Sieger 1995

Die besondere Brisanz: Der Zweite gegen den Siebten – das sollte doch eine klare Sache sein, oder? Das dachten sich viele auch vor zwei Jahren, als ALBA BERLIN das Viertelfinale nach der besten Hauptrunde seiner Vereinsgeschichte (Platz zwei mit 31-3 Siegen) gegen ratiopharm ulm eröffnete, welche sich erst am vorletzten Spieltag für die Playoffs qualifiziert hatten. Aber die Ulmer warfen den Titelverteidiger Berlin aus dem Viertelfinale, die Bayern aus dem Halbfinale und ließen sich auch im Finale von frischgebackenen Gewinner der Champions League, den Telekom Baskets Bonn, nicht mehr stoppen. Jetzt stehen sich Ulm und Berlin wieder im Viertelfinale gegenüber – in vertauschten Rollen. Die Ulmer, die nur knapp den Gewinn der Hauptrunde verpasst haben, sind der Favorit gegen eine Berliner Mannschaft, die nur auf den (vor)letzten Drücker überhaupt die Playoffs erreicht hat.

Status Quo: Am 26. Spieltag verloren Ulm in Rostock und Berlin in Heidelberg. Seitdem haben beide Mannschaften nur noch ein Spiel – jeweils in der Würzburger „Turnhölle“ – verloren (Ulm 72:89 und Berlin 69:70) und waren in der easyCredit BBL mit 6-1 (Ulm) bzw. 8-1 (Berlin) Siegen die heißesten Teams der vergangenen sechs Wochen. Wie meint auch Stefan Koch in seiner aktuellen Kolumne: "Das sollte eine großartige Serie werden. Die beiden Teams mit dem besten Net-Rating stehen sich gegenüber, beide sind tief besetzt und beide sind aktuell formstark." In den Playoffs weht allerdings ein anderer Wind als bei diesen letzten Punktspielsiegen mit im Schnitt 20 Punkten Differenz. Berlin bekam am Dienstag einen ersten Eindruck davon, als ALBA in der zweiten Hälfte des Play-Ins gegen die aggressive Weißenfelser Zonenpresse zwischenzeitlich schon etwas ins Schwimmen kam.

Duelle im Fokus: Karim Jallow (11,7 PPG und 5,7 RPG) und Justin Bean (9,3 PPG und 5,2 RPG) sind noch vor den Topscorern Justinian Jessup (12,0 PPG) und Matt Thomas (14,1 PPG) die effektivsten Spieler ihrer Teams. Beide ergeben auch mit ihrer Vielseitigkeit und schier endloser Energie, mit der sie zwischen den Positionen drei und vier pendeln, ein perfektes und spektakuläres Matchup.

Martin Hermannsson (links) zog mit ALBA Berlin über einen Play-In-Sieg ins Viertelfinale ein. Dort warten Justinian Jessup und ratiopharm ulm. (Foto: Harry Langer)

Der Anführer: Martin Hermannsson (30) ist bei ALBA hinter Michael Kessens (34) und Matt Thomas (30) zwar nur der drittälteste Spieler, hat aber als Spielmacher und Kapitän in der Teamhierarchie ganz klar den Hut auf. Sein Pendant auf Ulmer Seite, der 33-jährige Thomas Klepeisz, fehlt seit Januar nun schon vier Monate wegen einer Fußverletzung. Die erfahrensten Spieler in der jungen Ulmer Mannschaft sind jetzt Karim Jallow (28) und Alfonso Plummer (27).

Der X-Faktor: Linkshänder zwingen im Basketball die gegnerischen Verteidiger, sich umzustellen. Die Ulmer haben in Ben Saraf, Alfonso Plummer und Justinian Jessup gleich drei Schützen im Team, die mit links werfen. Am einfachsten ist es natürlich, wenn man darauf mit eigenen Linkshändern antwortet. Aber kann (der zudem zuletzt angeschlagene) Jonas Mattisseck alle drei verteidigen? Im Play-In am vergangenen Dienstag konnten sich die Berliner schon einmal daran gewöhnen, gegen Linkshänder zu verteidigen – auch die Weißenfelser Topscorer Spencer Reaves und Michael Devoe sind Linkshänder.

NBA-Draft: Aus dem Ulmer Team haben sich Ben Saraf, Noa Essengue und Alec Anigbata für die diesjährige NBA-Draft angemeldet. Während Anigbata seine Anmeldung vermutlich noch zurückziehen wird, zählen Saraf und Essengue zu den heißesten Kandidaten sogar für die erste Runde, was für Terminkonflikte sorgt. So hätten sich beide eigentlich in dieser Woche schon in den USA beim Draft Combine vorstellen müssen. Die Ulmer konnten in Verhandlungen aber erreichen, dass die beiden die dafür notwendigen Tests mit einer Ausnahmeregelung zu einem späteren Zeitpunkt nachholen können. Der nächste Konflikt droht aber, wenn die Ulmer das Finale erreichen: Der Termin für die Draft in Brooklyn, New York, ist der 25./26. Juni. Für die eventuell vierten und fünften Spiele des BBL-Finales sind der 24. und 26. Juni vorgesehen.

Die Trainer: Pedro Calles und Ty Harrelson stiegen mit RASTA Vechta in die easyCredit BBL auf (Calles noch als Assistent von Doug Spradley) und führten Vechta gleich in ihrem ersten BBL-Jahr als Cheftrainer in die Playoffs – Calles 2019 und Harrelson 2024. Während Harrelson nach seinem letztjährigen 1-3 mit Vechta im Viertelfinale gegen Chemnitz nun mit Ulm erst zum zweiten Mal in BBL-Playoffs geht, ist Calles im Vergleich dazu schon ein alter Playoff-Hase. Das Playoff-Glück hat den Spanier aber nach dem umjubelten Halbfinaleinzug mit Vechta in der Saison 2018/2019 (3-1 gegen Bamberg) komplett verlassen: Im Halbfinale derselben Saison folgte ein 0-3 im Halbfinale gegen München, ein 0-3 mit Hamburg 2021, ein 0-3 mit Hamburg 2022, ein 0-3 mit Oldenburg 2023 und eine Niederlage im Play-In-Spiel der EWE Baskets in der vergangenen Saison. Kehrt das Playoff-Glück in Berlin nun zu Pedro Calles zurück? Der Sieg im Play-In gegen Weißenfels war ja schon einmal ein Anfang ...

Am Rande der Bande sitzt bei Ulm seit Anfang JanuarTommy Klepeisz; Isaiah Roby wird nicht mehr zum Einsatz kommen. Bei Berlin fehlten im Play-In gegen Weißenfels Louis Olinde (erkrankt) und Matteo Spagnolo (Sprunggelenksverletzung), Rob Baker setzte aus.

Anzahl der Pflichtspiele: Die Berliner haben bislang 69, die Ulmer 51 Pflichtspiele absolviert. Für Ulm endete die EuroCup-Saison bereit Anfang Februar, für Berlin die EuroLeague-Spielzeit erst Mitte April.

Zahlen, bitte: Ulm (88,5 PPG) und Berlin (87,0 PPG) waren in der Punktrunde hinter Oldenburg (89,3 PPG) die korbhungrigsten Teams in der easyCredit BBL und kassierten am anderen Ende die dritt- und viertwenigsten Gegenpunkte (80,0 bzw. 79,8 pro Spiel). In der Tabelle weisen Ulm (+271) und Berlin (+232) deshalb noch vor dem Punktrundenersten München (+220) die höchste Korbdifferenz auf! Auf dem vierten Platz folgt mit großem Abstand (+77) Würzburg. Chemnitz und Heidelberg erreichten die Playoffs in dieser verrückten Saison sogar mit einer negativen Korbdifferenz!

Die Saisonduelle waren mit vielen Nickeligkeiten in jeder Hinsicht hochbrisant. Das Hinspiel am 9. November, das Karim Jallow nach einem technischen und unsportlichen Foul ab der 24. Minute nur noch von außen erlebte, gewannen die Berliner dank 6/10 Dreiern von Jonas Mattisseck 96:90. Das Rückspiel am 9. März verlor ALBA 90:101 nach einer Verlängerung, die es – folgt man der nachträglichen Erläuterung im „Pfiff der Woche“ zur irregulären Annullierung eines Korberfolgs von Elias Rapieque – gar nicht hätte geben müssen. Die deshalb doppelt bittere Niederlage hatte bei ALBA schwerwiegende Folgen: Zwei Tage später wurde Israel Gonzalez als Headcoach von Pedro Calles ersetzt.

Ewige Bilanz: Ulm und Berlin standen sich als SSV Ulm und DTV Charlottenburg bis 1990 viermal gegenüber (3-1 für die Berliner) und als SSV und ALBA 30-mal (24-6 für Berlin). Nach dem Ulmer Wiederaufstieg gab es seit 2006 zwischen ratiopharm ulm und ALBA BERLIN 57 Duelle, von denen Berlin 40 und Ulm 17 gewann.

Bisherige Playoff-Serien: Vor der Neugründung als BBU im Jahr 2001 spielten die Ulmer als SSV Ulm bereits 1994 im Viertelfinale (1-2) und 1998 im Finale (0-3) in den Playoffs gegen ALBA. Nach dem Wiederaufstieg 2006 traf man sich viermal im Viertelfinale. 2014, 2019 und 2021 triumphierten dabei die Berliner. Erst 2023 gelang es den Ulmern, den Spieß erstmals umzudrehen (siehe oben).

Die größten Siege: Der SSV Ulm wurde 1996 beim TOP FOUR in der Berliner Sporthalle Charlottenburg mit einem legendären Buzzerbeater von Gary von Waaden gegen Leverkusen erstmals Deutscher Pokalsieger. Auf dem Weg zum Gewinn des ersten Meistertitels 2023 schalteten die Ulmer im Viertelfinale ALBA BERLIN mit 3-1 aus. ALBA gewann das Finale 1998 gegen Ulm 3-0 und war in jener Saison so übermächtig, dass die Ulmer Fans bereits bei der Anreise zum dritten Finale in der Max-Schmeling-Halle T-Shirts mit der stolzen Aufschrift „Deutscher Vizemeister 1998“ trugen.

Alte Bekannte: Michael Kessens spielte in Vechta zusammen mit Philipp Herkenhoff unter Pedro Calles. Nelson Weidemann spielte als gebürtiger Berliner in seiner Jugend bis zu seinem 16. Lebensjahr in ALBAs Nachwuchs und kennt aus dieser Zeit noch den zwei Jahre älteren Tim Schneider sowie die ein bzw. zwei Jahre jüngeren Jonas Mattisseck und Malte Delow. 2016 gewann Weidemann zusammen mit Louis Olinde und Philipp Herkenhoff das Albert-Schweitzer-Turnier, wurde 2017 (ebenfalls an der Seite von Olinde und Herkenhoff) in Ägypten mit Deutschland Fünfter der U19-Weltmeisterschaft und gewann 2018 (zusammen mit Olinde) Bronze bei der U20-Europameisterschaft. Mattisseck und Herkenhoff wiederholten das 2019 bei der U20-Europameisterschaft. Im Februar spielte Weidemann (acht A-Länderspiele) zusammen mit Mattisseck (5), Delow (4), Schneider (5) und Olinde (9) in der EM-Qualifikation für die DBB-Auswahl ...

Im Blick des Bundestrainers: … womit Alex Mumbru natürlich großes Interesse an dieser Serie hat. Nicht nur das besagte Quintett hat Länderspielerfahrung, auch Philipp Herkenhoff (8), Karim Jallow (18) und Michael Kessens (4) haben den Adler schon auf der Brust getragen.

Bewegte Bilder: Malte Delow führte die Berliner mit 18 Punkten gegen Weißenfels als Topscorer in die Endrunde, damit stellte der 24-Jährige seinen Karrierebestwert ein – Grund genug für Dyn, seine Highlights zu veröffentlichen.

Meilensteine: UlmsThomas Klepeisz fehlen noch zehn Assists, um in der digitalen Bestenliste seit 1998/99 mit Bastian Doreth (1.027 Assists) auf dem elften Platz gleichzuziehen. Teamkollege Nelson Weidemann muss noch zwei Freiwürfe für die 200er Marke einnetzen. Philipp Herkenhoff schnappt sich bei drei Rebounds den 600. seiner Karriere. Berlins Matt Thomas ist zwei Zähler von der Marke von 800 Punkten in seiner Bundesligakarriere entfernt. Teamkollege Tim Schneider muss noch zweimal von Downtown treffen, um den 250. Dreier seiner Karriere zu versenken. Und Jonas Mattisseck macht bei einem Assist die 250 voll.

Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 18.15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Chris Schmidt. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans und bietet übrigens einen vergünstigten Playoff-Pass an, alle Details zu dem Angebot gibt es hier. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.