Der Spielplan der Turkish Airlines EuroLeague schickt den Münchener Bayern in dieser Saison gleich zu Anfang die heißesten Titelkandidaten in den Audi Dome. Nach Fenerbahce am ersten, Barcelona am dritten und Mailand am vierten Spieltag kommt am Donnerstag der Titelverteidiger Anadolu Efes an die Isar.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 18:30: Promitheas Patras – Hamburg (EC)
Mittwoch, 18:00: Frutti Extra Bursa – Ulm (EC)
Mittwoch, 18:00: Darüssafaka Istanbul – Ludwigsburg (BCL)
Mittwoch, 19:00: Crailsheim – Norrköping Dolphins (FEC)
Mittwoch, 20:00: Bamberg – Chemnitz (FEC)
Donnerstag, 20:30: München – Efes Istanbul (EL)
Freitag, 19:00: Zalgiris Kaunas - Berlin (EL)
Zwar sind erfahrungsgemäß gerade die hochkarätig besetzten Topteams in den ersten Saisonwochen noch am ehesten auf dem falschen Fuß zu erwischen, aber die Bayern konnten dies aus bekannten Gründen bislang nicht nutzen und rangieren – nachdem sie auch in Bologna und Belgrad mögliche Auswärtssiege verpassten – noch ohne Sieg am Tabellenende. Am Donnerstag gegen Anadolu Efes Istanbul, das in der fünften Saison unter anderem den deutschen Center Tibor Pleiß aufbietet, kann Trainer Andrea Trinchieri immerhin auf die endlich einsatzfähigen Neuzugänge Isaac Bonga und Elias Harris zählen. Platzt der verflixte Knoten ausgerechnet gegen den Champion?
EuroLeague: FC Bayern München - Anadolu Efes Istanbul (Do, 20:30 Uhr)
Status quo: Anadolu Efes hat mit 2:3 Siegen einen Fehlstart hingelegt, der aber schon Tradition hat. Vor zwei Jahren startete Efes mit 1:3 und im Vorjahr sogar mit 1:5 in die EuroLeague und wurde am Ende trotzdem Champion. Dass es auf das dicke Ende ankommt, macht vielleicht auch den Bayern (0:5) Mut.
Gegner: Efes avancierte in den Neunzigern zum türkischen Serienmeister und feierte mit dem Korac Cup 1996 und dem Einzug ins Europaliga-Final Four 2000 auch die ersten türkischen Erfolge in Europa, bevor man am Bosporus von Fenerbahce überrundet wurde. Umso größer war der Jubel, als Efes 2019 nach zehn titellosen Jahren erstmals wieder türkischer Meister wurde und in der EuroLeague das Finale erreichte. Trainer Ergin Ataman hielt sein Team auch unter Corona zusammen und wurde für diese Kontinuität 2021 und 2022 mit dem Gewinn der EuroLeague belohnt. Jetzt ist natürlich der „Three-peat“ das Ziel.
Stars: Durch die Verletzung von Shane Larkin lastet im Backcourt doppelter Druck auf dem anderen Spielmacher Vasilije Micic. Der MVP steht in der EuroLeague für 19,4 PPG und 7,6 APG im Schnitt 35 Minuten auf dem Parkett. Nachdem zuletzt auch Rodrigue Beaubois verletzt ausgefallen ist, hat Efes den US-Guard Isaiah Taylor nachverpflichtet. Auf allen anderen Positionen kann Trainer Ergin Ataman indes aus dem Vollen schöpfen. Elijah Bryant hat auf dem Flügel jetzt sogar mit Will Clyburn (17,8 PPG) einen zweiten MVP-Kandidaten an seiner Seite. Auf der Vier bringen der Franzose Amath M’Baye und der Italiener Achille Polonara frischen Wind ins Efes-Spiel. Unter dem Korb haben Tibor Pleiß und Bryant Dunston jetzt den kroatischen Center Ante Zizic an ihrer Seite.
Aktuelle Form: In der türkischen Superliga ließ Efes (4:1 Siege) eine Woche nach der Niederlage in Bursa am Sonntag beim 97:68 gegen Bahcesehir nichts anbrennen und schonte dabei noch seine Leistungsträger. Ömer Ilyasoglu war mit 21 Punkten der Topscorer.
Alte Bekannte: Tibor Pleiß begann seine Karriere mit Köln (bis 2009) und Bamberg (bis 2012) in der easyCredit BBL. Auch Will Clyburn und Vasilije Micic absolvierten in der Saison 2014/15 ihr Profi-Debüt in der easyCredit BBL: Micic mit den Bayern und Clyburn mit Ulm.
Livestream / TV: Auf MAGENTA SPORT werden alle EuroLeague-Spiele live und auf Abruf übertragen. Sebastian Ulrich kommentiert das Spiel aus München ab 20:15 Uhr. Jan Lüdeke führt die Interviews und Alex Vogel ist der Experte.