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NewsBlick in die Liga-Historie: Der Wechsel zum größten Rivalen

09. November 2022
Der gebürtige Berliner Niels Giffey wurde bei den Albatrossen ausgebildet, wurde mit dem Klub 2009 NBBL-Champion und gewann mit dem Profiteam als Kapitän 2020 und 2021 zwei Meisterschaften sowie zwei Mal den Pokal (2015 und 2020). Giffey ist ALBA BERLIN! Nun hat er für drei Jahre beim größten Rivalen unterschrieben, dem FC Bayern München – und alle warten auf das morgige Euroleague-Duell. Wir schauen vorab in die Ligahistorie, welche Wechsel dieser Art zu ihrer Zeit für den meisten Wirbel gesorgt haben.

Der gebürtige Berliner Niels Giffey wurde bei den Albatrossen ausgebildet, wurde mit dem Klub 2009 NBBL-Champion und gewann mit dem Profiteam als Kapitän 2020 und 2021 zwei Meisterschaften sowie zwei Mal den Pokal (2015 und 2020). Giffey ist ALBA BERLIN! Nun hat er für drei Jahre beim größten Rivalen unterschrieben, dem FC Bayern München – und alle warten auf das morgige Euroleague-Duell. Wir schauen vorab in die Ligahistorie, welche Wechsel dieser Art zu ihrer Zeit für den meisten Wirbel gesorgt haben.

Autor: Sven Simon

1996: Henning Harnisch (Leverkusen und Berlin)

Bis heute der brisanteste Wechsel der Ligageschichte zum großen Rivalen: Henning Harnisch holt mit Bayer Leverkusen von 1990 bis 1996 sieben Meisterschaften in Serie, wobei in vier der Finalserien der aufstrebende Klub aus Berlin als größter Konkurrent geschlagen wird. Die Rivalität ist auf dem Höhepunkt. Riesen gegen Albatrosse. Rekordmeister gegen Hauptstädter. Dirk Bauermann gegen Svetislav Pesic. Dann wechselt Flying Henning 1996 als größter Star der Liga zu den Albatrossen und holt dort sofort zwei weitere Titel, wobei Rekordmeister Leverkusen 1997 im Halbfinale mit 3-1 und 1998 im Viertelfinale mit 4-0 abgefrühstückt wird.

Henning Harnisch feiert 1997 in Bonn seine achte Meisterschaft, die erste mit Berlin. (Foto: imago)

2013: Heiko Schaffartzik (Berlin und München)

Der gebürtige Berliner ist von 2011 bis 2013 das Gesicht von ALBA BERLIN, dann wechselt er mit den Berliner Kollegen Nihad Djedovic, Yassin Idbihi und Deon Thompson zum FC Bayern, wo mit Bryce Taylor, Demond Greene, Lucca Steiger und Steffen Hamann bereits vier frühere Albatrosse spielen. Daraufhin duellieren sich nicht nur die Manager Marco und Marko in den Medien verbal, sondern auch bei den Fans wird eine Basis für eine großartige Rivalität gelegt. Kreuz-Affäre, Mittelfinger und eine von Herzen kommende Verbeugung sind die Folge – und am Ende gewinnen die Bayern 2014 ihre erste Deutsche Meisterschaft seit der BBL-Gründung.

2009: Chris Ensminger (Bamberg und Bonn)

Das hier war die umgedrehte Nummer, denn die Fans des neuen Klubs wollten anfangs nicht wahrhaben, wer da verpflichtet worden war. Chris Ensminger spielte von 2001 bis 2008 in Freak City, gewann mit dem Klub 2005 und 2007 die Meisterschaft und war samt seiner Ellenbogen die Personifizierung der damaligen Bamberger Bad Boys. Von den vier Playoff-Serien zwischen Bamberg und Bonn in diesen Jahren gewann Bamberg drei, es ging immer hart zur Sache und den negativen Höhepunkt bildete der Brawl von 2006 (hier der damalige WDR-Beitrag).

Nach einem Jahr in Paderborn verpflichteten die Telekom Baskets Ense 2009, woraufhin einige Bonner Anhänger ihre Dauerkarten zurückgeben wollten. Aber bereits im ersten seiner vier Jahre im Magenta-Trikot avancierte der Center zum Publikumsliebling am Hardtberg, wurde dort geehrt und heute steht auch sein Sohn Zach Ensminger im Bonner Kader.

1985: Mike Jackel (Göttingen und Köln)

Mike Jackel holt von 1982 bis 1985 mit dem ASC 1846 Göttingen jeweils zwei Meisterschaften und Pokalsiege. Dabei sind die Göttinger Fans stolz darauf, dass der Klub als Amateurverein und das Team als Studententruppe gesehen wird. Dann aber wechselt Jackel 1985 zum aufstrebenden Rivalen, dem BSC Saturn Köln, wo sich Mäzen Fritz Waffenschmidt (Gründer der Saturn-Märkte) mit amtlichem Geld eine Startruppe aufgebaut hat. Aus Sicht der Göttinger Anhänger der Wechsel von den Studenten zu den Geldsäcken. Der ASC 1846 gewinnt danach keine weiteren Titel mehr, Jackel geht im ersten Jahr mit Köln auch leer aus, holt aber danach zwei Jahre in Folge die Meisterschaft und geht am Ende seiner 17-jährigen Karriere als Mister Bundesliga in die BBL-Geschichte ein.

Der ASC Göttingen feiert die Meisterschaft 1984, Mike Jackel mit der Nummer 15 hinter dem Meisterschild. (Foto: privat)

2011: DaShaun Wood (Frankfurt und Berlin)

Frankfurts DaShaun Wood spielte 2010/11 bei der Rückkehr nach einem Kreuzbandriss eine überragende Saison, wurde mit weitem Abstand zum wertvollsten Spieler der Liga gewählt und schied mit den Skyliners erst im fünften Halbfinale gegen Berlin aus. Kurz danach verkündeten die Albatrosse, dass neben Frankfurts Headcoach Gordon Herbert auch Liga-MVP Wood nach Berlin wechseln würde. Am 29.10.2011 kehrte der Point Guard im Alba-Trikot nach Frankfurt zurück und verpasste dem alten Klub eine 57:83-Packung.

DaShaun Wood war 2010/11 der beste Spieler der Liga - und wechselte dann nach Berlin. (Foto: Joachim Storch)

1987: Mike Koch (Gießen und Bayreuth)

Ursprünglich vom TV Lich spielt das wurfstarke Ausnahmetalent bereits mit 17 Jahren um die Ecke beim MTV 1846 Gießen in der Bundesliga. 1987 ballert der damals 20-Jährige mit 57 Punkten in zwei Viertelfinalpartien Steiner-Optik Bayreuth aus dem Rennen – kurz darauf unterschreibt er ein Angebot (inklusive Ausbildungsplatz als Steuerfachgehilfe) bei eben diesem Klub in Oberfranken, mit dem er danach 1988 den Pokal und 1989 das Double holt.

Mike Koch wurde sechs Mal Deutscher Meister, erstmals 1989 mit Bayreuth. (Foto: Jürgen Schwarz)

1969: Norbert Thimm und Jochen Pollex (Hagen und Leverkusen)

Norbert Thimm und Jochen Pollex sind Ende der Sechziger zwei der Leistungsträger beim Traditionsklub SSV Hagen. Dann lockt der TSV Bayer 04 die beiden Nationalspieler 60 Kilometer die A2 runter nach Leverkusen. Die als Werksteam verschriene Mannschaft geht gerade in die zweite Saison, aber mit Thimm als Center und Pollex als Aufbau gewinnt Leverkusen die nächsten zwei Jahre das Double und auch 1973 die Meisterschaft (für den Pokal wird die Mannschaft in der Saison nicht zugelassen, weil sie laut DBB zu dominant sei und dadurch dem Basketball schade). Dieser Wechsel wird den beiden in Hagen nur schwer verziehen; bei einem späteren Spiel dort bekommt Thimm aus dem Fanblock ein Bier an den Kopf geworfen … und: Nein, die Partie wurde nicht abgebrochen, aber die Fans haben sich später entschuldigt. Andere Zeiten halt …

Norbert Thimm (direkt unter dem Korb) und Jochen Pollex (zweiter von rechts in der vorderen Reihe) feiern einen Titel mit Leverkusen. (Foto: privat)

Honorable Mention:

Aleksandar Nadfeji: Nachdem er bei Bonn als seiner ersten Auslandsstation von 2001 bis 2005 eingeschlagen hat, wechselt er den Rhein runter nach Köln, das per Wildcard in die Liga gekommen war und schafft dort im ersten Jahr auch noch das, was Bonn bis heute versagt blieb: Pista wird 2006 Deutscher Meister!

Julius Jenkins: Nach fünf Jahren in Berlin, inklusive Meisterschaft 2008, Pokalsieg 2009 und zweier MVP-Auszeichnungen (2008 und 2010), wechselt der Shooting Guard 2011 zum amtierenden Meister nach Bamberg, wo er das Double holt.

Anton Gavel: Nach sieben Titeln mit Bamberg von 2009 bis 2014 wechselt Tono nach München, wo er 2018 ein weiteres Double gewinnt.

Oscar da Silva: Im vergangenen Jahr wechselte der Big Man zum Saisonstart von einem starken Ludwigsburger Team, das große Pläne hatte, zum Meister nach Berlin. Bereits damals berichteten wir hier über brisante Wechsel der Ligageschichte.