Die MLP Academics Heidelberg feiern gegen die EWE Baskets Oldenburg einen umjubelten Overtime-Sieg: Mit 102:94 fügen sie den Niedersachsen die zweite Saisonniederlage zu. Matchwinner für die Academics war Routinier Shy Ely mit dem Wurf zur Verlängerung und Verteidigungsspezialist Akeem Vargas mit dem vorentscheidenden Drei-Punkte-Spiel kurz vor Schluss. Für Heidelberg war es der zweite Saisonsieg.
Spielverlauf und Wendepunkt: Nachdem die Oldenburger nach der ersten Halbzeit schon mit 14 Punkten zurücklagen, startete die Mannschaft von Headcoach Pedro Calles nach dem Seitenwechsel eine beeindruckende Aufholjagd. Spielmacher DeWayne Russell sorgte in der 31. Minute mit einem Dreier für die erste Führung der EWE Baskets (63:60, 31. Minute), wenig später führten die Oldenburger mit sieben Punkten. Heidelberg wankte, viel aber nicht und hatte in Shy Ely einen eiskalten Vollstrecker in der Crunchtime der regulären Spielzeit: Russell hatte die Gäste 0,7 Sekunden vor dem Ende mit einem Floater zum vermeintlichen 84:82-Sieg in Front gebracht, doch Ely sorgte mit seinem Wurf in der Schlusssekunde für die Verlängerung. In dieser bewiesen die Heidelberger die besseren Nerven, und Akeem Vargas war es vorbehalten, Heidelberg 67 Sekunden vor Schluss mit einem Drei-Punkt-Spiel zum 96:90 in Führung zu bringen. Ely und Max Ugrai brachten den Sieg der Academics dann an der Freiwurflinie unter Dach und Fach.
Heidelberg belohnte sich mit dem Sieg für eine starke erste Hälfte, in der es zwischenzeitlich mit 17 Punkten (33:16, 16.) führte. Oldenburg traf bis zur Pause nur drei seiner 16 Dreierversuche und leistete sich in den ersten 20 Minuten neun Ballverluste. In der zweiten Halbzeit stellte Calles die Defensive um und zwang Heidelberg zu mehr Fehlern, doch die aufopferungsvoll kämpfenden Academics boten den favorisierten Oldenburgern Paroli - und konnten am Ende einen hart erkämpften Sieg feiern.
Duell im Fokus: Eric Washington (insgesamt 16 Punkte) dominierte für Heidelberg die erste Halbzeit, sein Oldenburger Pendant DeWayne Russell (23 Punkte, 3/5 Dreier, sieben Assists) trumpfte in der zweiten Hälfte auf. Die Verteidigungsspezialisten auf beiden Seiten überzeugten derweil auch offensiv: Vargas wurde neben Washington mit 16 Punkten (darunter das erwähnte wichtige Play in der Verlängerung) zum Topscorer, Max DiLeo steuerte zehn Punkte und vier Rebounds bei.
Zahlen, bitte: Heidelberg traf starke 77 Prozent aus dem Zwei-Punkte-Bereich und konnte es so verkraften, dass nur 22 Prozent der Dreierversuche ihr Ziel fanden. Oldenburg, bestes Team der Liga beim Offensiv-Rebound, griff sich erneut 17 Abpraller am offensiven Brett, was auch ziemlich genau dem Saisonschnitt der EWE Baskets entspricht.
Spieler der Partie: Der 35-jährige Shy Ely demonstrierte einmal seinen Wert für die Heidelberger. Neben dem wichtigen Wurf zur Verlängerung steuerte der Publikumsliebling insgesamt neun Punkte, zwei Rebounds sowie je einen Assist und Steal in über 25 Minuten Spielzeit bei.
Am Rande der Bande: Tim Coleman zog sich in der Verlängerung eine schmerzhafte Handverletzung zu und konnte danach nicht mehr ins Spiel eingreifen. Bis dato war er mit 14 Punkten und fünf Rebounds einer der besten Heidelberger. Im Interview nach dem Spiel zeigte er sich aber optimistisch, nächste Woche wieder dabei zu sein.
Wie geht’s weiter: Die Oldenburger müssen wieder reisen: Am Sonntag, 6. November, gastieren die Donnervögel bei den FRAPORT SKYLINERS. Heidelberg tritt ebenfalls in der Fremde an: Am Samstag, 5. November, kommt es bei den Telekom Baskets Bonn zum mit Spannung erwarteten Bruderduell auf der Trainerbank - Tuomas Ilsalo (Baskets) gegen Jonas Ilsalo (Academics)
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.
