Status Quo: Kurz nachdem der SYNTAINICS MBC am vergangenen Sonntag den Europaligisten ALBA BERLIN in der Mercedes-Benz Arena mit 108:75 düpiert hatte, brachten auch die Würzburg Baskets mit dem Meister Ulm in ihrer „Turnhölle“ einen Favoriten ordentlich ins Schwitzen. Neun Sekunden vor Schluss führte Ulm nur noch 84:83, zog am Ende aber mit 88:83 noch den Hals aus der Schlinge. Zum Abschluss des neunten Spieltags lautet nun die Frage am Montag in der Stadthalle Weißenfels beim Duell des Berlin-Bezwingers gegen den Ulm-Erschrecker: Wer muss hier Angst vor wem haben? In der Tabelle sind der SYNTAINICS MBC (3:5 Siege) und die Würzburg Baskets (3:4 Siege) auf den Rängen zehn und zwölf fast Nachbarn.

Die besondere Brisanz: Vechta hat sich in den ersten Spielen schon fest als das berraschungsteam der Saison etabliert, aber die Würzburg Baskets und der SYNTAINICS MBC haben sich mit ihren jüngsten Auftritten ebenfalls viel Respekt verschafft und haben mit ihren erfahrenen Trainern in dieser Saison beide das Zeug, um bei der Vergabe der Playoff-Tickets (erst recht nach neuem Modus) mitzureden.
Duell im Fokus: Mit Diante Baldwin, der den SYNTAINICS MBC mit 19 Punkten und acht Assists zum sensationellen Sieg in Berlin dirigierte, und Otis Livingston, der gegen Ulm mit 27 Punkten und sechs Assists glänzte, treffen zwei Protagonisten des vergangenen Spieltags im direkten Duell aufeinander. Beide sind nur 1,80 bzw. 1,83 Meter groß und entsprechend schnelle Spielmacher. Livingston war schon aus seiner letzten Saison in Bayreuth als gefährlicher Schütze bekannt und bestätigt das in Würzburg mit einer Dreierquote von 42,9 Prozent (zuletzt 4/4 gegen Ulm). Baldwin gilt als nicht so begnadeter Distanzschütze, widerlegte diesen Ruf aber zuletzt mit 3/4 Dreiern gegen Rostock und 2/5 in Berlin.
Zahlen, bitte: An der Dreierlinie haben die Weißenfelser erst in den letzten Wochen ihr Händchen gefunden, aber bei den Zweiern sind die Mitteldeutschen schon über die gesamte Saison mit der hinter Berlin zweitbesten Quote von 60,2 Prozent heiß. Würzburg beklagt hingegen mit nur 48,8 Prozent die zweitschwächste Zweier-Quote in der Liga und trifft auch die Dreier nur mittelmäßig. Stark sind die Würzburger hingegen, wenn es darum geht, gegnerische Würfe zu verhindern. Nur München und Chemnitz drücken die gegnerischen Wurfquoten noch erfolgreicher nach unten als Würzburg (43,7 Prozent).
Die ewige Bilanz: Die Würzburger haben mit 10:8 Siegen die Nase vorne, aber das Momentum liegt auf Seiten des SYNTAINICS MBC, der in der vergangenen Saison beide Punktspiele gewonnen und in eigener Halle seit Januar 2019 nicht mehr gegen Würzburg verloren hat.
Meilensteine: Owen Klassen fehlt noch ein Offensiv-Rebounds bis 400. Martin Breunig fehlt noch ein Assist bis 200. Kostja Mushidi fehlen noch drei Dreier bis 150.
Rekordverdächtig: Ein Sieg gegen Würzburg wäre für den SYNTAINICS MBC schon der vierte in Folge. Zuletzt gelang den Weißenfelsern eine solche Serie in der Saison 2014/15, als man im Oktober sogar fünf Siege in Folge und im März und April noch einmal vier in Folge verzeichnete und als Neunter nur knapp die Playoffs verpasste.
Am Rande der Bande: Trainer Predrag Krunic kann wie sein Gegenüber Sasa Filipovski voraussichtlich auf einen kompletten Kader zählen. Der Würzburger Trainer muss allerdings einen seiner sieben Import-Spieler draußen lassen. In den letzten beiden Spielen traf das Amadou Sidibe.
Alte Bekannte: Charles Callison kam im Februar 2022 nach Würzburg und führte die Franken in den verbleibenden 15 Spielen mit 9,7 PPG und 4,2 Assists noch vom letzten auf den zwölften Tabellenplatz (10:5 Siege zum Abschluss). Auch in Weißenfels, das Callison im November 2022 (als Ersatz für den entlassenen Lamont Jones) engagierte, rettete nicht zuletzt seine ordnende Hand am Ende auch dem MBC den Klassenerhalt. Aktuell ist Callison sich nicht zu schade, hinter dem nachverpflichten Diante Baldwin etwas zurückzutreten – im Gegenteil: Gerade als Duo machen die beiden US-Point Guards den SYNTAINICS MBC aktuell so stark und unberechenbar.
Bewegte Bilder: In der aktuellen Folge von Sergios Corner hat Sergio Kerusch mit John Bryant einen alten Kumpel zu Gast, mit dem er bis Ende 2022 noch beim SYNTAINICS MBC zusammen spielte. Entsprechend ausgelassen ist das 20-minütige Gespräch.
Es ist alles Gold, was glänzt: Mit Bazoumana Kone (einem alten Kumpel unseres Weltmeister-MVPs Denis Schröder) und Amadou Sidibe haben die Würzburger gleich zwei WM-Teilnehmer im Aufgebot, die allerdings mit der Elfenbeinküste in Jakarta nur ein Spiel gewannen (71:69 gegen den Iran). Alle acht Spiele gewann hingegen die deutsche Nationalmannschaft, die deshalb Weltmeister ist!
Fernsehen / Livestream: Bei Dyn kommentiert Johannes Hülstrung das Spiel ab 19:45 Uhr. Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn Plattform und im Anschluss über die Dyn Social-Media-Kanäle frei empfangbar sein werden. Dyn ist seit Anfang August über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.