Status Quo: Was die Bilanz angeht, trennen die FIT/One Würzburg Baskets (3-2) und die Basketball Löwen Braunschweig (2-3) nur ein Sieg, aber das Stimmungsbarometer ist unterschiedlich, denn Braunschweig kassierte in der Liga zuletzt drei Niederlagen in Serie (gegen München, in Berlin und gegen Vechta), während Würzburg Erfolge gegen Hamburg und in Heidelberg holte und in München nur mit einem Zähler verlor. Am Mittwoch im Europapokal musste Würzburg die erste Niederlage der Saison auf europäischem Parkett hinnehmen (88:96 gegen Nanterre). Braunschweig siegte im FIBA Europe Cup gegen Keravnos BC aus Zypern mit 78:71.
Die besondere Brisanz: Hier blicken wir auf die verschiedenen Klub-Philosophien, die in der Überschrift erwähnt wurden. In Würzburg ist das relativ eindeutig: Unter Headcoach Sasa Filipovski waren vergangene Saison die besten fünf Scorer US-Amerikaner, diese Saison machen die sechs ausländischen Profis erneut die meisten Punkte und dabei führt wieder ein Guard-Trio, das aus den Vereinigten Staaten kommt, an: Mike Lewis II (14,6 PPG) und Mike Davis Jr. (15,0) sind gebürtige US-Amerikaner und der Puerto-Ricaner Jhivvan Jackson (18,4) zog mit sieben Jahren ins texanische Dallas und lernte dort Basketball. Zusammengefasst: Es gibt viele amerikanische Aufbauspieler, die über die Spielzüge von Filipovski auf die Jagd nach Mismatches gehen und dann in der Isolation das Eins-gegen-eins forcieren (siehe: Zahlen, bitte). Braunschweig hat sich unter Klubbesitzer Dennis Schröder und Manager Nils Mittmann die Entwicklung von Talenten vor allem aus Deutschland auf die Fahne geschrieben. Aber in dieser Saison stehen in der Scorer-Liste der Löwen auf den ersten sechs Plätzen auch die sechs ausländischen Spieler. Allerdings sind der Slowene LukaScuka (22 Jahre) und der Schwede Barra Njie (23) beide noch Youngster, Tre Mitchell (24) kam direkt vom College und selbst Anführer TJ Crockett Jr. ist erst 25 Jahre alt. Gavin Schilling und Chip Flanigan sind mit jeweils 28 Lenzen die ältesten Spieler im Kader.
Aber was viel Einsatzzeit für deutsche Talente angeht, ist bei dieser Paarung an erster Stelle Würzburgs Hannes Steinbach zu nennen (18 Jahre, 12:41 MPG), wohingegen bei den Löwen Junioren-Nationalspieler Martin Kalu (19 Jahre, 09:25 MPG) und College-Rückkehrer Benjamin Schröder (21 Jahre, 08:46 MPG, 2020/21 MVP der NBBL) wohl noch etwas Zeit brauchen, um die Lücke nach den Abgängen der Tischler-Zwillinge Brandon und Nicolas zu stopfen. Bis dahin lässt Headcoach Jesus Ramirez sein trotzdem junges, aber diese Saison eben internationaleres Team mit viel Energie spielen (siehe: Zahlen, bitte).

Zahlen, bitte: 11,0 – Würzburg gibt mit der Jagd nach Mismatches ligaweit im Schnitt die wenigsten Assists. 10,0 – das junge Braunschweiger Team klaut ligaweit im Schnitt die meisten Bälle.
Die ewige Bilanz: Seit 1989 gab es 26 Duelle, von denen Braunschweig 15 und Würzburg elf gewann.
Duell im Fokus: Als Owen Klassen in Braunschweig 2021/22 den Abräumer unter dem Korb gegeben hat, war Sananda Fru gerade süße 18 Jahre alt und erstmals Teil der festen Rotation. Aktuell starten die beiden Big Men in ihren Teams, Fru (21 Jahre, 2,09 Meter, 112 Kilo) wird Klassen (33, 2,08, 117) sicherlich demonstrieren wollen, was er seitdem alles gelernt hat, und Klassen wird Fru klar machen wollen, dass die Zeit der Fackelübergabe noch nicht gekommen ist. Wir freuen uns auf das direkte Duell.
Alte Bekannte: Die Würzburger Owen Klassen (2021/22), Lukas Wank (2019-21) und Bazou Kone (über drei Engagements insgesamt vier Jahre in Braunschweig) haben alle mal bei den Löwen gespielt.
Im Blick des Bundestrainers: Die Big Men Hannes Steinbach (Jahrgang 2006) und Sananda Fru (2003) sowie Martin Kalu (2005) wird Alex Mumbru für die Zukunft mit Sicherheit im Blick haben. Außerdem gibt es mit Lukas Wank (20 Länderspiele, Olympionike von 2021) und Gavin Schilling (9) zwei aktuelle Nationalspieler zu sehen.
Am Rande der Bande: Die Würzburger mussten gegen Heidelberg auf den erkrankten Nelson Philipps verzichten.
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Würzburg gegen Braunschweig ist irgendwie immer Dirk und Dennis, was quasi die Hauptzutaten sind, warum der deutsche Basketball mad sexy ist.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Sonntag, 10. November, ab 14:45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator ist Michael Körner. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.