ratiopharm ulm logo
Telekom Baskets Bonn logo
FC Bayern München Basketball logo
MHP RIESEN Ludwigsburg logo
ALBA BERLIN logo
EWE Baskets Oldenburg logo
BG Göttingen logo
NINERS Chemnitz logo
ROSTOCK SEAWOLVES logo
Bamberg Baskets logo
Würzburg Baskets logo
MLP Academics Heidelberg logo
HAKRO Merlins Crailsheim logo
Basketball Löwen Braunschweig logo
Veolia Towers Hamburg logo
SYNTAINICS MBC logo
RASTA Vechta logo
Tigers Tübingen logo
Home/Newscenter/Meine besten Zehn: Deutsche Frontcourt-Spieler

Kochs NachschlagMeine besten Zehn: Deutsche Frontcourt-Spieler

30. März 2023

Meine besten zehn einheimischen Frontcourt-Akteure kommen aus acht Klubs (Bamberg, Berlin, Bonn, Chemnitz, Ludwigsburg, München, Weißenfels, Ulm), aber es wird Euch überraschen, welches Team neben Berlin zwei Profis stellt.

Vor fünf Wochen habe ich euch im Nachschlag meine Selektion der zehn besten deutschen Backcourt-Spieler (jeweils fünf Point und fünf Shooting Guards) vorgestellt. In dieser Folge ziehe ich mit dem Frontcourt nach. Komplett fair ist das natürlich nicht, weil ich mich jetzt stärker beschränken und zehn Spieler aus drei anstatt aus zwei Positionen auswählen muss. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, im Nachschlag zumindest noch alle Namen aufzuführen, über die ich neben den Top Ten sinniert habe. 

Mir war schon bewusst, dass es den klassischen Small Forward kaum noch gibt, aber während meines Entscheidungsprozesses wurde mir noch einmal vor Augen geführt, dass mittlerweile fast jeder Dreier auch als Small-Ball-Vierer funktionieren sollte – so wie Karim Jallow, Yorman Polas Bartolo, Niels Giffey und Louis Olinde. Und eine Frage vorab, auf die ihr die (wahrscheinlich überraschende) Antwort dann im Text findet: Wer ist der effektivste deutsche Spieler der Liga?

Hier kommen meine Top Ten

Karim Jallow (ratiopharm ulm): Der 25-Jährige legt fast exakt die gleichen Zahlen in der easyCredit BBL und im Eurocup auf. In beiden Wettbewerben trifft er 38,6 Prozent seiner Dreipunktewürfe. Seine große Stärke im Halbfeld ist aber weiterhin der Drive. Jallow ist einer der spektakulärsten Finisher im Fast Break und ein klar überdurchschnittlicher Verteidiger.

Yorman Polas Bartolo (MHP RIESEN Ludwigsburg): Stichwort Defense: Sie ist das Steckenpferd des Deutsch-Kubaners, dessen mentale (er nimmt jedes Duell persönlich) und physische Härte ihm drei Mal die Auszeichnung als bester Verteidiger bescherten. Mit 37 Lenzen hat er sich sogar noch in der Offensive gesteigert. Nie war er so wertvoll wie heute!

Niels Giffey (FC Bayern München): Seine Verteidigung mag weniger spektakulär sein, aber auch Giffey hat große Stärken am defensiven Ende des Feldes. Seine Mentalität, sein Wurf und sein Post-up-Spiel machen ihn zu einem extrem wertvollen Rollenspieler. Gerade als Forward-Duo mit Lucic, Bonga, Zipser oder Wimberg liefert er viele taktische Optionen.

Louis Olinde (ALBA BERLIN): Für mich ist der 25-jährige Small Forward der erste Kandidat als Back-up des gesetzten Franz Wagner in der Nationalmannschaft und von diesen Top Ten der Spieler mit der größten Perspektive. Seine Chase-Down-Blocks sind europäische Extraklasse, sein Spielverständnis und seine Treffsicherheit von außen sind stetig gewachsen.

Christian Sengfelder (Brose Bamberg): Nach einer herausragenden letzten Saison ist der Power Forward in dieser Spielzeit nicht mehr ganz so stark unterwegs. Sengfelders Spiel hat sowohl eine Innen- als auch eine Außendimension. Der 28-Jährige beweist, dass man kein großer Athlet sein muss, sondern auch mit Arbeit und Cleverness als Profi bestehen kann.

Johannes Thiemann (ALBA BERLIN): „JT“ entwickelt sich zum Match-up-Albtraum. Fantastische Fußarbeit im Low Post und ein immer facettenreicheres Perimeter-Game ergeben ein tolles Paket. Der Berliner ist der einzige Big Men in der Bundesliga, der den Sprung in den Zwölferkader der Nationalmannschaft schaffen kann, auch wenn alle im Ausland spielenden Vierer und Fünfer zur Verfügung stünden. 

Jonas Richter (NINERS Chemnitz): Das Nationalmannschafsdebüt im Februar hat sich die Identifikationsfigur der NINERS redlich verdient. Richter kann in der Verteidigung nach Switches fast jeden Guard vor sich halten. Im Angriff gefällt mir, wie er mit seinen 2,06 Metern als Ballhandler in Transition fungieren kann und dann auch gute Passentscheidungen trifft. 

Kevin Yebo (NINERS Chemnitz): Wer ist der effektivste deutsche Spieler der Liga? Die Antwort lautet Kevin Yebo! Mal ehrlich, wer hätte es gewusst? Ich hätte dem 27-Jährigen nach zwei Jahren in der ProA eine solche Saison nicht zugetraut. 11,3 Punkte (mit 72,4 Prozent aus dem Zweierbereich!) und 5,4 Rebounds sind amtliche Zahlen für den Spätstarter. (Update der Redaktion: Leon Kratzer hat Yebo durch seinen starken Auftritt am Mittwoch gegen Ludwigsburg bei der Effektivität überholt)

Martin Breunig (SYNTAINICS MBC): Während wir von Kevin Yebo noch Entwicklungsschritte erwarten dürfen, ist das bei Martin Breunig eher unwahrscheinlich. Aber der 31-Jährige präsentiert sich in Weißenfels wie bei seinen vorherigen Stationen grundsolide, zuverlässig und effektiv. Möglicherweise spielt er in der nächsten Saison schon in Thailand.

Leon Kratzer (Telekom Baskets Bonn): Der 2,11-Meter-Mann hat sich in Bonn prächtig weiterentwickelt. Er findet mittlerweile aus dem Short Roll auch außen die freien Mitspieler. Am beeindruckendsten ist jedoch, wie er nach hohen Hedges in der Pick-and-Roll-Verteidigung zurück zu seinem Gegenspieler findet. Nur die Freiwürfe bereiten Sorgen (40,6 Prozent).

Kochs Nachschlag

Hier sind die Namen der Spieler, die den Sprung in die Top Ten verpasst haben, über die ich aber nachgedacht habe, „Honorable Mention“, wie es im Mutterland unseres Sports heißt: Kostja Mushidi, Alen Pjanic, Lukas Wank, Lukas Meisner, Niklas Wimberg, Till Pape, Tim Schneider, Elias Harris, Michael Kessens und John Bryant.

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei MagentaSport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.