Die besondere Brisanz: Die NINERS Chemnitz als Elfter empfangen mit den ROSTOCK SEAWOLVES den Zehnten. Drei bzw. einen Sieg Rückstand auf die Playoffs haben die beiden Teams, aber diese Chance auf die Postseason ist bei weitem nicht die einzige Gemeinsamkeit. Die Chemnitzer haben sich nach dem Aufstieg 2020 mit ihren lauten Fans in der Messehalle als Favoritenschreck schnell zu einem der Vorzeigeklubs in der Liga entwickelt: Im ersten Jahr als Aufsteiger früh aus dem Abstiegskampf separiert und am Ende den 14. Platz belegt und im zweiten Jahr das Pokal-Halbfinale erreicht und als Sechster in die Postseason eingezogen. Rostock ist als Aufsteiger aktuell Zehnter, steht nur einen Sieg hinter dem achten Platz, auch in der regelmäßig vollen Stadthalle herrscht bei Heimspielen euphorische Stimmung und nun wurde gerade mit Headcoach Christian Held für die kommende Saison verlängert. Zusammengefasst: Zwei Vereine, die der easyCredit BBL guttun!
Status Quo: Chemnitz hat seit dem Ausscheiden aus dem internationalene Wettbewerb sieben Niederlagen in Folge gesammelt, das ist aktuell die längste Serie der Liga. Zuletzt reichten 17 Punkte Vorsprung und 39 Minuten Führung trotzdem nicht für einen Sieg gegen Bonn. Rostock schlägt sich als Aufsteiger sehr gut, auch wenn es zuletzt eine Niederlage gegen Würzburg gab; doch aktuell stehen sie auf Rang zehn ja eben sogar den einen Platz näher an den Playoffs als Chemnitz.
Alte Bekannte: Chris Carter spielt bereits seit 2016 in Deutschland, hat mittlerweile einen deutschen Pass und war auch zwei Jahre für Chemnitz aktiv: In der Saison 2016/17 und im Aufstiegsjahr 2019/20 legte der Guard in 67 Pflichtspielen 756 Punkte für die NINERS auf und wird am Sonntag bei seinem zweiten Auftritt an alter Stätte (vor Corona war er bereits mit Vechta dort) als einer der Aufstiegshelden von den Fans garantiert herzlich empfangen werden. „Ganz ehrlich: Über eine kleine Standing Ovation würde ich mich freuen“, sagt Carter. „In Chemnitz habe ich von Coach Pastore meine erste Chance als Profi in Deutschland bekommen und ich erinnere mich immer gerne an die unfassbaren Fans.“ Neben Pastore waren Jonas Richter sowie der jetzige Co-Trainer Virgil Matthews damals bereits als Spieler im Team.
Kuriosum: Carter ist insgesamt bereits drei Mal in die erste Liga aufgestiegen: 2018 mit Vechta, 2020 mit Chemnitz und 2022 mit Rostock. „Ich denke, dass das etwas über meinen Charakter als Spieler aussagt“, sagt der 30-jährige Linkshänder. „Manche Profis gewinnen nie etwas und ich bin mit drei Teams Meister geworden und aufgestiegen. Darauf bin ich stolz. Und außerdem garantiert es jedes Mal einen schönen Empfang, wenn man mal wieder vorbeikommt. Ich freue mich auf das Spiel.”

Am Rande der Bande: Bei Chemnitz saß Kapitän Jonas Richter aufgrund eines Muskelfaserrisses gegen Bonn nur auf der Bank. Der Grund, dass er nach zwei verpassten Spielen überhaupt schon wieder dort Platz genommen hat war Top-Scorer Marko Filipovity, der im Training umgeknickt ist. Dennoch dürfte die Rückkehr Richters wichtig sein für Chemnitz, schließlich finden sich er und ein Mannschaftskollege nicht ohne Grund in dieser Top Ten wieder: Klick!
Das Hinspiel: Am 18. Januar fehlte JeQuan Lewis bei den SEAWOLVES wegen einer Knöchelverletzung und Chemnitz gewann in Rostock mit 96:81, wobei Marko Filipovity seine BBL-Bestleistung von 31 Punkten auflegte.
Duell im Fokus: Natürlich würden wir gerne wieder die Combo Forwards Marko Filipovity und Derrick Alston Jr. im Duell der Team-Topscorer sehen, aber da Filipovity zuletzt fehlte, liegt der Fokus in dieser Rubrik darauf, dass diesmal – anders als im Hinspiel – JeQuan Lewis dabei sein könnte und sich auf der Eins dann wohl mit Wes Clark (der zuletzt gegen Bonn starke Momente hatte) beschäftigen dürfte oder mit Arnas Velicka (mit dem er die Vorliebe für Assists und Turnover teilt):
Zahlen, bitte: JeQuan Lewis steht mit 7,7 Assists pro Spiel auf Rang drei in der Liga, gefolgt von Arnas Velicka mit 7,6 APS auf Rang vier. Als Aufbauspieler haben die beiden viel den Ball in der Hand, auch weil sie im Schnitt jeweils über 25 Minuten auf dem Parkett stehen. Da kann das Spielgerät auch mal verloren gehen: So finden sich beide auch in der ligaweiten Turnover-Statistik weit oben. Bei Lewis geht der Ball 3,7 Mal pro Spiel verloren (Rang vier in der Liga), bei Velicka 3,3 Mal (Rang sechs).
Ewige Bilanz: Vor dem zweiten BBL-Duell steht es 1-0 für Chemnitz, aber die beiden Klubs kennen sich ja bereits aus der zweiten Liga, und ligenübergreifend steht die Gesamtbilanz bei 4-1 für Chemnitz. In den Spielzeiten 2018/2019 und 2019/2020 gab es vier ProA-Duelle, von denen die NINERS drei Spiele gewannen. In Chemnitz gab es allerdings auch einen denkwürdigen Sieg Rostocks: Am 22.12.2018 fand das Weihnachtsspiel vor mehr als 5.000 Zuschauern statt - und die SEAWOLVES gewannen auswärts mit 88:68.
Im Blick des Bundestrainers: Die Chemnitzer Jonas Richter, Nelson Weidemann, Dominic Lockhart und Jason George haben bereits im DBB-Dress gespielt, Rostocks Sid-Marlon Theis hat 2018 in der WM-Quali beim 87:70 gegen Estland vier Punkte erzielt.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird ab 14:45 Uhr live bei MAGENTA SPORT. Kommentiert wird das Spiel von Benni Zander. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
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