Zum ersten Mal in ihrer Geschichte mutet die EuroLeague ihren Clubs in zwei aufeinanderfolgenden Wochen Doppelspieltage zu. Auch München und Berlin bestreiten deshalb nach dem Doppelspieltag der vergangenen Woche und ihren BBL-Auswärtsspielen am Wochenende am Dienstag schon das vierte Spiel innerhalb von sieben bzw. acht Tagen.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 20:00: München – Real Madrid (EL)
Dienstag, 20:30: Armani Mailand – Berlin (EL)
Mittwoch, 18:00: Darüssafaka Istanbul – Ludwigsburg (BCL)
Mittwoch, 19:30: Hamburg – Joventut Badalona (EC)
Mittwoch, 19:30: Göttingen – FC Porto (FEC)
Mittwoch, 20:00: Slask Wroclaw – Ulm (EC)
Mittwoch, 20:00: ZZ Leiden – Chemnitz (FEC)
Donnerstag, 18:45: Fenerbahce Istanbul – München (EL)
Freitag, 21:00: ASVEL Villeurbanne – Berlin (EL)
Natürlich bedeutet das auch für die Gegner eine enorme Herausforderung – vor allem, wenn man wie Real Madrid im Rahmen dieses Kraftakts ein Spiel mit vier Verlängerungen absolvieren musste. Am Freitag setzte sich Real Madrid gegen Efes Istanbul erst in der vierten Verlängerung 130:126 durch. Bislang stand der EuroLeague-Rekord bei zwei Overtimes. Entsprechend gab es auch noch nie in zuvor in einem Spiel 256 Punkte. Der mit 19 Gleichständen und 16 Führungswechseln extrem dramatische Schlagabtausch zog die Zuschauer drei Stunden lang in seinen Bann und wird als denkwürdiges Highlight über die aktuelle Saison hinaus in Erinnerung bleiben.
EuroLeague: FC Bayern München – Real Madrid (Di, 20:00 Uhr)
Status quo: Durch die Niederlagen in der italienischen Woche hat Bayern München mit jetzt 8:11 Siegen auf dem 14. Platz den Kontakt zu den Playoff-Rängen wieder verloren und in dieser Woche wird es nicht einfacher. Mit dem Titelverteidiger Real Madrid (17:2 Siege) kommt am Dienstag der in der neuen Saison sogar noch souveräner aufspielende Tabellenführer Real Madrid in den BMW Park.
Hinspiel: Die Bayern und ihr an alter Wirkungsstätte mit großem Applaus begrüßter Trainer Pablo Laso boten dem Titelverteidiger drei Viertel lang Paroli, bevor Real im Schlussviertel doch noch mit einem 14:0-Lauf auf 77:59 davonzog und am Ende noch standesgemäß 88:73 gewann. Sergio Llull (16) führte fünf zweistellig scorende Madrilenen an. Auf Münchener Seite überzeugte Isaac Bonga mit 15 Punkten auch als bester Rebounder und Passgeber der Bayern.
Stars: Auch wenn Trainer Jesus „Chus“ Mateo zuletzt auf die verletzten Gabriel Deck und Rudy Fernandez verzichten musste, spielen die im Vergleich zum Vorjahr praktisch unveränderten Madrilenen weiter wie aus einem Guss. Der nach drei Jahren zurückgekehrte Facundo Campazzo hat mit 12,8 PPG und 7,3 APG sofort wieder das Kommando übernommen. Weitere Starter sind Dzanan Musa (13,3 PPG), der gerade als Dezember-MVP ausgezeichnete Mario Hezonja (13,4 PPG), der von einer Verletzung genesene Guerschon Yabusele (9,2 PPG) und Star-Center Walter Tavares (10,1 PPG und 6,4 RPG). Die Oldies Sergio Rodriguez (37), Sergio Llull (36) und Fabien Causeur (36) kommen von der Bank. Center Vincent Poirier (9,1 PPG) rangiert mit 1,4 BPG in der Statistik der besten Shotblocker gleich hinter Tavares (1,6 BPG).
Aktuelle Form: Real setzt mit 16:1 Siegen auch in der spanischen Liga als Tabellenführer die Maßstäbe und machte sich am Sonntag zum Abschluss der Hinrunde mit einem 99:85-Sieg in Vitoria den Spaß, mit 26 Punkten von Guerschon Yabusele und 20 von Facundo Campazo die letzten Hoffnungen eines alten Rivalen auf die Teilnahme am lukrativen „Copa del Rey“ zu zerstören.
Alte Bekannte: Fabien Causeur wurde 2017 mit Bamberg als Finals-MVP Deutscher Meister. Pablo Laso war von 2011 bis 2022 Reals Headcoach und gewann mit den Madrilenen zweimal die EuroLeague.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen.
EuroLeague: EA7 Emporio Armani Mailand – ALBA BERLIN (Di, 20:30 Uhr)
Status quo: ALBA (3:16 Siege) ist mit den Niederlagen der letzten Woche wieder ans Tabellenende zurückgefallen und wartet auf den ersten Sieg in der Rückrunde. Der erste Sieg der Hinrunde gelang vor elf Wochen im Hinspiel gegen Armani Mailand, das sich aber mittlerweile mit 8:11 Siegen auf den zwölften Platz hochgespielt hat.
Hinspiel: ALBA fand kein Mittel gegen Nikola Mirotic (30 Punkte und zwölf Rebounds) und Shavon Shields (25 Punkte mit 5/8 Dreier). Aber die beiden Topscorer bekamen nur wenig Unterstützung – auch nicht von Maodo Lo und Johannes Voigtmann. Die Berliner konnten mehrfach sogar zweistellige Rückstände wettmachen und hatten am Ende in Sterling Brown (18 Punkte mit 4/8 Dreiern) und Johannes Thiemann (22 Punkte und acht gezogene Fouls) die Matchwinner zum 85:82-Sieg.
Stars: Trainer Ettore Messina muss weiter ohne seine bis zu ihren Verletzungen im Schnitt für 34,5 Punkte guten Stars Nikola Mirotic und Shavon Shields auskommen. Im Backcourt fehlen zudem auch weiter verletzungsbedingt Maodo Lo und Billy Baron. Umso wichtiger ist die Rückkehr des Point Guards Shabazz Napier, der wie zum Ende der vergangenen Saison als Anführer fungiert. Unterstützt wird er im Backcourt von Diego Flaccadori und dem Allrounder Devon Hall. Im Frontcourt glänzen an der Seite des athletischen Alex Poythress und des unverwüstlichen Kyle Hines der deutsche Weltmeister Johannes Voigtmann (8,5 PPG) und Nicolo Melli (7,8 PPG) mit zusammen fünf Assists pro Spiel auch als Passgeber.
Aktuelle Form: Mailand hat 44 Stunden nach dem EuroLeague-Sieg über Bayern München am Sonntag auch in der italienischen Liga mit 17 Punkten von Shabazz Napier 79:74 in Trento gewonnen. Mit nun 9:6 Siegen ist Armani auf den vierten Platz vorgerückt und hat die Teilnahme am Final Eight um den Coppa Italia sicher.
Alte Bekannte: Neben unseren beiden Weltmeistern Maodo Lo und Johannes Voigtmann machen noch fünf weitere Akteure Armani Mailand in dieser Saison zu einem Allstar Team ehemaliger Bundesligaspieler. Kyle Hines debütierte 2010/11 mit Bamberg in der EuroLeague. Nicolo Melli spielte von 2015 bis 2017 in Bamberg und Devon Hall in der Saison 2020/21. Diego Flaccadori trug von 2019 bis 2021 das Trikot von Bayern München.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen.