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Kochs NachschlagVorschau auf das Pokalwochenende: Favorisierte Bayern müssen seriös auftreten

16. Februar 2024
Mit den Bamberg Baskets, dem FC Bayern München, ratiopharm ulm und ALBA BERLIN spielen vier große Namen am Wochenende den ersten Titel der Saison aus. Ich habe mir bei allen vier Klubs die Ausgangslage, die Schlüsselspieler und statistische Auffälligkeiten angeschaut. Mein Ausblick auf die Halbfinalpartien des BBL Pokals:

Mit den Bamberg Baskets, dem FC Bayern München, ratiopharm ulm und ALBA BERLIN spielen vier große Namen am Wochenende den ersten Titel der Saison aus. Ich habe mir bei allen vier Klubs die Ausgangslage, die Schlüsselspieler und statistische Auffälligkeiten angeschaut. Mein Ausblick auf die Halbfinalpartien des BBL Pokals:

Bamberg Baskets – FC Bayern München

Die Ausgangslage: Die Bayern haben national mittlerweile in den Dominanzmodus geschaltet. Mit zwölf BBL-Siegen in Serie rollt die rote Maschine. Folgerichtig eroberte man auch am Dienstag mit dem Sieg gegen den bisherigen Primus aus Chemnitz die Tabellenspitze. Bamberg hat Mitte Februar immer noch keine Konstanz gefunden. Nach „unglücklichen, dummen und entsetzlichen Niederlagen“ (O-Ton von Geschäftsführer Philipp Höhne) zogen die Verantwortlichen am Wochenende die Notbremse und entbanden Head Coach Oren Amiel nach dem Derby-Debakel in Würzburg von seinen Aufgaben. Unter Arne Woltmann gab es unter der Woche dann einen Sieg gegen Schlusslicht Heidelberg.

Die Schlüsselspieler: … sind bei Bamberg klar zu benennen. Zach Copeland und Trey Woodbury müssen als starke Scorer in Erscheinung treten, und Filip Stanic muss der Bayern-Physis unter den Körben Paroli bieten. 

Das Thema Schlüsselspieler ist bei den Münchnern deutlich weniger greifbar. Pablo Laso hat acht ausländische Spieler zur Verfügung. Ich erwarte, dass Devin Booker nach seiner Fußverletzung keine zwei Spiele bestreiten wird. Sylvain Francisco dürfte mit seiner Geschwindigkeit für alle Teams an diesem Wochenende ein Problem darstellen.

Statistische Auffälligkeiten: Ich beziehe mich auf die Werte seit Dezember, um eine an der aktuellen Form angelehnte Einschätzung zu erhalten. Die Bayern spielen die mit Abstand niedrigste Pace (71,2), sind aber das klar beste Offensivteam der Liga (131,8 Punkte pro 100 Ballbesitze). Sie nehmen prozentual die meisten Dreier der Liga und treffen sie mit der absurden Quote von 45,6 Prozent! Dazu verfügen sie über die zweitbeste Verteidigung (106,5 Punkte pro 100 Ballbesitze). Bei Bamberg sind 64,9 Prozent der Korberfolge assistiert – der zweitbeste Wert der Liga.

Das Spiel aus Bamberger Sicht: Alle, auch die Rollenspieler, müssen an ihrer Leistungsgrenze abliefern. Die Mannschaft muss bissig und physisch auftreten. Aber können die Oberfranken die nötige Qualität in ihr Spiel bringen – und können sie das über 40 Minuten? Es wäre hilfreich, wenn Malik Johnson an seine herausragende zweite Halbzeit gegen Heidelberg anknüpfen könnte.

Das Spiel aus Münchner Sicht: Für die Bayern geht es darum, das Spiel mit der nötigen Seriosität anzugehen – volle Leistungsbereitschaft auch gegen einen Gegner, der vor rund einem Monat mit 22 Punkten Differenz dominiert wurde. Trotzdem erwarte ich, dass Pablo Laso angeschlagene Leistungsträger für Sonntag schont und während des Spiels – sobald das möglich ist – die Minuten gleichmäßig verteilt.

ALBA BERLIN – ratiopharm ulm

Die Ausgangslage: Das direkte Aufeinandertreffen im Ligabetrieb am vierten Februar ist ein Muster von nur überschaubarem Wert, da auf beiden Seiten (Johannes Thiemann bei Berlin, Juan Nunez bei Ulm) zentrale Figuren fehlten. Nach einem exzellenten Saisonstart haben die Ulmer in der Liga seit Dezember nur die Hälfte ihrer Begegnungen (sechs Siege und sechs Niederlagen) gewinnen können. Auch die Albatrosse suchen noch Stabilität, gestalteten aber immerhin sieben der letzten neun Begegnungen erfolgreich. Mit einem Halbfinalsieg könnten die Hauptstädter Balsam auf die Wunden des Viertelfinalausscheidens in den letztjährigen Playoffs gegen den späteren Meister streichen.

Die Schlüsselspieler: Bei Berlin sind dies Thiemann und Sterling Brown. Dazu kommt Rückkehrer Martin Hermannsson eine entscheidende Bedeutung zu. Sein Duell mit dem zuletzt angeschlagenen und formschwächelnden Wunderkind Nunez dürfte für den Spielausgang von entscheidender Bedeutung sein. Trevion Williams ist ein legitimer MVP-Kandidat und L.J. Figueroa ein offensiver Blitzstarter für den Partiebeginn.

Statistische Auffälligkeiten: Die Berliner laufen die zweiteffektivste Offense der Liga (123,9 Punkte pro 100 Ballbesitze). Defensiv rangieren beide Mannschaften im Mittelfeld. Aber Ulm forciert die zweitmeisten Ballverluste (17,6 Prozent), und in diesem Bereich ist der Rekordpokalsieger von der Spree anfällig. Ein weiterer Knackpunkt könnte der Rebound am defensiven Brett der Ulmer werden, wo der Meister starke 70,2 Prozent abgreift, sich die Berliner aber auch überdurchschnittlich viele zweite Chance erarbeiten. Beide Teams bewegen den Ball sehr gut und liegen bei den Assist-Quoten auf den Plätzen drei (Ulm) und vier (Berlin).

Das Spiel aus Berliner Sicht: Nachdem er zwischenzeitlich mehr Gas gegeben hatte, war Nunez in den letzten Wochen defensiv eher schludrig unterwegs. Ihn zu attackieren, sollte auf der Berliner To-Do-Liste relativ weit oben stehen. Daneben wird der Ball viel in den Post gehen, vor allem zu Thiemann. 

Das Spiel aus Ulmer Sicht: Bei Berlins Weltmeister muss der Deutsche Meister entscheiden, ob er diesen im Eins-gegen-eins verteidigen oder doppeln möchte. Außerdem darf Ulm in den Momenten, in denen es offensiv besonders gut läuft, nicht jeglichem Pragmatismus entsagen und im Streben nach Schönheit das Risikorad überdrehen (wie oft habe ich das vor einigen Jahren über Berlin gesagt und geschrieben!).

Kochs Nachschlag

Die Bayern sind der eindeutige Favorit auf den Titel. Sie verfügen über den Heimvorteil, den stärksten Kader und die aktuell beste Form. Zudem gehe ich davon aus, dass sie in ihrem Halbfinale gegen Bamberg deutlich weniger Körner lassen werden als ihr Endspielrivale. Während ich mich bei München – Bamberg klar festlege, ist der Ausgang der Partie Berlin – Ulm aus meiner Sicht offen.

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.